Mit dem Wohnmobil um die Welt

Etappe 8: Malaysia - Indonesien

Oktober - Dezember 2016

Wieder wurden unsere Pläne komplett durchkreuzt: Vor einer Verschiffung wollten wir von Kuala Lumpur, wo wir unser Wohnmobil im April abgestellt haben, noch einmal nach Südthailand zurückfahren, um die dortigen Traumstrände ausreichend zu würdigen. Nun hat aber Thailand völlig überraschend ein Einfuhrverbot für ausländische Fahrzeuge erlassen. Es ist zwar möglich, eine Ausnahmegenehmigung zu erhalten, doch das ist bürokratisch und teuer. Wir lassen daher den Ausflug ausfallen und sind froh, dass wir Thailand vor der neuen Regelung passiert haben und wir sozusagen "durch" sind, während andere Overlander in Myanmar, Laos oder Kambodscha feststecken bzw. sich mit den thailändischen Behörden herumstreiten müssen. 

Hatten wir zunächst eine Verschiffung in die USA ins Auge gefasst, haben wir nun doch den Mut, Australien anzusteuern. Zwar ist die Weiterreise von West-Malaysia über den Sundabogen eine logische Sache, aber die strengen australischen Einfuhrbestimmungen für Fahrzeuge haben uns bisher abgeschreckt: Das Auto muss total sauber und staubfrei sein, innen wie außen, auch an der Unterseite, hinter Verkleidungen und im Motorraum. Damit soll verhindert werden, dass biologisches Material wie Mikroorganismen oder Samen auf den Kontinent gelangt und dort das biologische Gleichgewicht stört. Leute, die das vor uns gemacht haben, berichten von einer Woche Auto putzen! Unsere Planänderungen haben zur Folge, dass wir nun in der Regenzeit in Indonesien unterwegs sind. 

Sumatra, die "erste" Insel Indonesiens, liegt nur 40 Kilometer vor West-Malaysia. Obwohl man fast hinüber sehen kann, ist eine Verschiffung hinüber eine schwierige Sache, vor allem wenn ein Fahrzeug nicht in einen Container passt. Autofähren gibt es nicht. Erschwerend kommt hinzu, dass Verschiffung und Zollabfertigung an einer Stelle stattfinden. Was, wenn nach erfolgreicher Verschiffung Indonesien die Einfuhr verweigert? Dann steht das Auto in einer teuren Lagerhalle, man muss sich ein Hotel suchen und ist der Preiswillkür der Reedereien ausgesetzt, falls man das Fahrzeug wieder zurück nach Malaysia schicken muss. Wir verschiffen daher auf einer Autofähre nach Borneo, dessen Norden zu Malaysia gehört. Das ist zwar um ein vielfaches weiter und wir können auch nicht mit der Fähre mitfahren, aber so sind Verschiffung und Einreise nach Indonesien getrennt, weil wir die Grenze auf dem Landweg passieren. Während der Zerberus Seeluft atmet, sehen wir uns Singapur an. Auf Borneo statten wir den Orang Utans und Nasenaffen einen Besuch ab, fahren durch das Sultanat Brunei und überqueren erstmals auf der Weltreise den Äquator.

Innerhalb Indonesiens ist der Fahrzeugtransport von Insel zu Insel recht einfach und so erreichen wir komplikationslos Java, Bali, Lombok, Sumbawa, Flores und Timor. Dort warten die weltberühmten Tempelstätten von Borobudur und Prambanan, Vulkane Bromo und Batur und zehntausende Hindu-Tempel auf uns. In West-Timor stellen wir den Zerberus ab und fliegen zur Erholung nach Hause, damit wir im Frühjahr frisch ausgeruht die Reinigungsorgie starten können.

Mein Dank gilt Rosela und Manni in KL, Tom Koh in KL, den freundlichen Menschen von Father's House in Tanah Rata und Mercedes Hap Seng in KL für die Gastfreundschaft, Walter Denzel auf Alor, Martinus Klau von Floressa Tours und Michael vom La Hasienda in Kupang, weiters meinem Mercedes-Spezialisten Klaus Angerer, Johann Sallaberger sowie Sabine, Michaela, Anna,  Eva und last not least Resi, die wieder Haus und Katze hütet. Danke auch allen, die uns schreiben. Grüazi und alles Gute an Tommi und Esther! 

 

Teil 1: West-Malaysia 2

Teil 2: West-Malaysia 3

Teil 3: Singapur

Teil 4: Sabah

Teil 5: Brunei

Teil 6: Sarawak

Teil 7: Kalimantan

Teil 8: Java

Teil 9: Bali

Teil 10: Lombok, Sumbawa, Flores und Timor 1

 

Zurück zur 7.  Etappe

Zurück zur Naglwitz-Seite

Weiter zur 9. Etappe


Unsere Weltreise in Zahlen:

Tage unterwegs: 303

Länder: 26 (Österreich, Ungarn, Serbien, Bulgarien, Türkei, Georgien, Armenien, Iran, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, Kirgisistan, Kasachstan, Russland, Mongolei, China, Nepal, Indien, Myanmar, Thailand, Laos, Kambodscha, Malaysia, Singapur, Brunei, Indonesien)

kürzester Aufenthalt in einem Land: 6 Stunden (Ungarn)

längster Aufenthalt in einem Land: 39 Tage (Malaysia)

längster Grenzaufenthalt: 9,5 Stunden (Mongolei-China)

Prozent der Erde umrundet: 30,3 (östlichster Punkt: Kupang, West-Timor, Indonesien)

Gefahrene Kilometer: 62.374

Kilometer pro Tag: 206

Fährpassagen: 7

Reifen in Verwendung: 10

Unfälle: 3 (mit Motorrad in Indien, Hund überfahren in Kambodscha, Moped beschädigt auf Bali)

Pannen: 41 (Zu viel Öl im Motor, 4 x Heizung defekt, Allrad defekt, Klimaanlage defekt, 2 x Dieselleitung abgerissen, 2 x Dieselleitung undicht, 5 x Leck im hinteren Differentialgetriebe, Dieselpartikelfilter verstopft, Felge kaputt, im weichen Boden stecken geblieben, im Sand stecken geblieben, 4 Reifenplatzer, 2 x Reifenpanne, Reifen defekt, 5 x Turbo kaputt, Diesel eingefroren, 2 x Dieselfilter undicht, Glühkerze kaputt, Bordbatterien kaputt, Riss im Ladeluftschlauch, Lichtmaschine kaputt, Ladedruckregler kaputt)

davon nicht behoben: 2 (Glühkerze, Reifen)

Sandbleche in Verwendung: 3 mal

Verkehrsstrafen: 2 (Türkei, Kirgisistan)

Fotos gemacht: 12.826 + 2.742

niedrigste Temperatur: -15,5° (Baber, Tibet)

höchste Temperatur: 44,0° (Wüste Lut, Iran)

niedrigste Seehöhe: 0 m (Mittelmeer, Indischer Ozean, Südchinesisches Meer)

höchste Seehöhe: 5.256 m (Gyutso-Pass, Tibet)

nördlichster Punkt: N 53°23' (Nowo Altaisk, Sibirien, Russland)

südlichster Punkt: S 10°20' (Kupang, West-Timor, Indonesien)

Nerven weggeworfen: 1 mal (Mongolei) + 3 mal fast (Schlafapnoe in Tibet, Verkehr in Indien, Hitze in Ost-Malaysia)

Kriminelle Zwischenfälle (von kleineren Betrügereien und deren Versuchen abgesehen): 1 (Überfall in Indien)

(Stand 5.12.16)

Kontakt

Zurück zur Naglwitz-Seite