Bulgarien
Vor der Grenze stauen sich in beiden Richtungen jeweils mindestens zehn Kilometer LKW. Haben die Zöllner gestreikt? Auf halber Strecke nach Sophia übernachten wir in einem abgemähten Feld. Km 424/9.892.
Freitag, 11. Oktober 13, Tag 32: Rila-Kloster
Obwohl wir heute fast ausschließlich Hauptverbindungsstraßen fahren, bietet sich uns die gesamte Palette der bulgarischen Straßenerhaltungskunst dar, von Autobahnen auf denen man 140 fahren darf und auch 200 fahren könnte, über Autobahnen, auf denen man auch 140 fahren darf, aber mit Mut 80 gehen, bis hin zu Fleckerlteppichen, wie wir noch nirgends welche gesehen haben (und das heißt was!), und Straßen mit Schlaglöchern und besonders heimtückischen, weil unangekündigten Bodenwellen, weil der Unterbau sich abgesenkt hat. Auch wenn der Abstecher zum Rila-Kloster einen Umweg von fast 300 Kilometern bedeutet, fahren wir hin, denn so nah sind wir so schnell nicht wieder. Eine gute Entscheidung, denn das Kloster ist ein echtes Highlight der ganzen Reise, eine Sehenswürdigkeit erster Klasse. Das Kloster ist vierstöckig in Form eines unregelmäßigen Trapezes angelegt, innen zeigen sich ringsum Bogengänge mit allerlei Verzierungen und hölzernen Balkonen. In der Mitte des Hofes steht neben einem Wehr- und Uhrturm die Klosterkirche im byzantinischen Stil, die außen und innen mit farbkräftigen Fresken bemalt ist. Einfach fantastisch! Weniger toll finden wir das in einem Nebengebäude außerhalb des Ringes untergebrachte Restaurant, weil allein der Duft unserer Schweinskoteletts (wir hatten schon ewig kein Schweinefleisch mehr!) uns den Magen hochkommen lässt. Das Fleisch ist offensichtlich verdorben. Der Kellner meint nach einer Geruchsprobe, er wisse nicht, was uns stört und versichert uns nach Rücksprache in der Küche, das Fleisch sei ganz frisch. Dann also vegetarisch heute: Salat und Kartoffeln. Die Strecke von Sofia bis zur rumänischen Grenze führt über allerlei Gebirge und besteht aus 70 Prozent Kurven und 60 Prozen Biegungen, mühsam, mühsam. Dann geht es endlich bei Vidin (N44 0.270 E22 56.840) über die Donau nach
Rumänien
Wir übernachten gleich nach Calafat, wieder in einem Feld. Km 628/10.520.
Samstag, 12. Oktober 13, Tag 33: Timişoara
Durch das Eiserne Tor geht es weiter nach Temeswar. Die Altstadt ist echt ein Traum, denn die Häuser vieler Stilepochen, vor allem Neoklassizismus und Jugendstil, fügen sich zu einem harmonischen Bild zusammen und kommunistische Bauten sind kaum zu sehen. An der Grenze zu Ungarn begegnen wir einer modernen Form des Raubrittertums:
Ungarn
Nach der ungarischen Polizei- und Zollkontrolle stehen zwei Kioske, an denen man die ungarische Mautvignette kaufen kann. Eigenartiger Weise sind die Preise dort in ungarischen Forint angeschrieben, man kann aber nur in rumänischen Lei oder Euro bezahlen. Die Vignette kostet 15 Euro, was mir viel zu viel erscheint. Zirka fünf Kilometer weiter kostet sie dann an einer Tankstelle mit Kreditkarte nur 9,90 Euro! In Kecskemet vertreten wir uns bei einem Stadtrundgang die Füße, dann geht es weiter nach Wien, wo wir den Abend mit Freunden verbringen. Km 858/11.378.
Sonntag, 13. Oktober 13, Tag 34
Heimfahrt. Km 236/11.614.