Zurück nach Chhabariya

Übersicht Indien

Weiter nach Agra und Delhi

    Indien, Teil 7: Jaipur

Sonntag, 2. März 25, Tag 13: Jaipur

Zum Abschied erhält Sabine von unseren herzlichen Gastgebern einen Armreif und ich einen Turban. Gegen Mittag erreichen wir Jaipur, dessen Charme sich erst zeigen muss. Es ist laut, schmutzig und Bettler klopfen an die Autofenster. Die Gasse, in der unser Hotel liegt, macht einen heruntergekommenen Eindruck, doch hinter dem Tor ist eine andere Welt: Das Hotel ist ein altes, aber schönes Gebäude, es gibt einen Garten mit Pool, der aber leider wegen Renovierung geschlossen ist. Unser Zimmer ist riesig und stilvoll, aber es ist kellerkalt und es gibt keine Fenster. Wir fragen nach einem anderen Zimmer, bekommen erklärt, dass das erste Zimmer ein Upgrade-room war. Es gäbe aber noch Standardzimmer stattdessen. Wir sehen uns zwei an und entscheiden uns für eines mit besserem Karma. Leider funktionieren hier die Klimaanlage und der Safe nicht, aber im Nu schafft ein hochqualifizierter Elektriker Abhilfe. Zumindest hat er bis zum Nachmittag eine funktionierende Fernbedienung für die Klimaanlage gefunden. Das mit dem Safe wird nichts, denn alle Batterien, die er durchprobiert, sind fast leer. Wir haben Raj für heute frei gegeben, denn in dem Verkehrsgewühl ist ohnehin mit einem Tuk-tuk besser voranzukommen. Wir steigen an der Albert Hall, einem Museum, aus und latschen durch einen Park und endlose Gassen mit Läden in den Arkaden bis zum Palast der Winde. In einem Roof-top-Cafe lassen wir die Sonne hinter dem Palast verschwinden, während unter uns der Verkehr lärmt wie selten wo.

Montag, 3. März 25, Tag 14: Jaipur

Um acht holt uns der Führer, der uns heute die Stadt zeigen soll, vom Hotel ab, um halb neun sind wir am Observatorium, das aber erst um neun öffnet. Ihm gefällt es auch nicht, dass wir sein Besichtigungsprogramm nicht en bloc durchziehen und um zwei zurück sein wollen, sondern am Vormittag die Altstadt ansehen und nach einer Mittagsrast erst am späten Nachmittag nach Fort Amber hinausfahren wollen. Nachdem ich ihm in Aussicht gestellt habe, dass wir problemlos auch ohne ihn nach Amber fahren können, ist er plötzlich zahm und und findet meine Idee klasse. Wir halten kurz, ich meine echt kurz, am Palast der Winde für ein Foto und wir sind froh, dass wir gestern dieses wunderschöne Gebäude vom Dachcafe gegenüber ausgiebig genossen haben. Das Observatorium darf man sich nicht mit Kuppel und Fernrohren vorstellen, sondern es ist eine Ansammlung 200 Jahre alter, teils minutengenauer Sonnenuhren und Vorrichtungen, die den Stand der Gestirne anzeigen. Wir steigen auf das Himmelhohe Minarett, von wo sich ein herrlicher Blick auf die Stadt und vor allem auf den Stadtpalast bietet, dessen Besichtigung eindeutig den Höhepunkt des Vormittags darstellt. 

Das imposante Gelbe Fort ist auch beim zweiten Besuch höchst beeindruckend und berührt uns sehr. Wir fahren mit dem Auto hinauf, weil unser Führer den Fußweg nicht derschnauft. Er lässt uns auch im Palast weitgehend allein umherlaufen und weiß wenig zu erzählen, außer dass die bemalten Elefanten schon heimgegangen sind, wie wir auch selbst sehen. Zu Sonnenuntergang sitzen wir auf eigene Initiative mit ein paar Mocktails auf einer Dachterrasse mit fantastischem Blick auf die Burg. Dieses großartige Gebäude von hier betrachten zu können, berührt uns sehr. Leider wird das Fort nicht gleich beleuchtet, sondern man muss eine einstündige, lahme Lichtshow über sich ergehen lassen, bis endlich nach einer Stunde das Bauwerk halbwegs erstrahlt. Wir lassen Raj und den Führer über zwei Stunden warten und geben dann ein gutes Trinkgeld. Am Rückweg halten wir am Jal Mahal, einem kleinen Palast in einem See.



 

Zurück nach Chhabariya

Übersicht Indien

Weiter nach Agra und Delhi