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Übersicht 8. Etappe

   Indonesien: Lombok   1 EUR = 14.000 Rupien      MEZ + 7 Stunden      510 Einwohner/km2      Linksverkehr      Diesel 0,47 EUR, Bio-Diesel 0,36 EUR    

 

Samstag, 26. November 16, Tag 50/294, Padang Bai

Die Überfahrt dauert vier Stunden plus eine Stunde, die wir wartend vor dem Anleger in Lembar verbringen. Wir fahren durch die Hauptstadt Mataram, die außer einer riesigen Moschee, angeblich, aber kaum zu glauben, eine der größten in Südostasien, nichts besonderes zu bieten hat, und übernachten am nördlichen Stadtrand vor schon geschlossenen Geschäftslokalen. Km 96/7.767/61.411.

  

Sonntag, 27. November 16, Tag 51/295, Kencana Resort

Von der Westküste Lomboks hat man einen schönen Bllick auf den Gunung Agung auf Bali, der aus den Wolken ragt. Nach nur kurzer Fahrt machen wir schon Badestopp an einem schönen Strand mit Palmen. Nach dem Duschen haben wir Ebbe in den Wassertanks. Bei einer Tankstelle gibt es kostenlos Nachschub. Der Schlauch ist dünn und so dauert die Befüllung. Nach einer Weile kommt der Tankwart, sieht sich das Auto von allen Seiten an und fragt mich, ob wir einen Swimmingpool drin haben. Wir umfahren nun die Insel auf der Nordseite. Im Nordosten hört plötzlich das Grün auf, das Gras ist verbrannt, dazu verdorrte Büsche und ausgetrocknete Flussbette. Anscheinend haben wir eine Art Wetterscheide passiert und hier fällt nicht viel Regen. Der Rinjani, der vor zwei Monaten noch eine große Aschewolke ausgehustet hat, hüllt sich in Wolken. Zu Mittag kommen wir nach Labuhan, von wo wir mit der Fähre nach Sumbawa übersetzen.

 

 

   Indonesien: Sumbawa   1 EUR = 14.000 Rupien      MEZ + 7 Stunden      100 Einwohner/km2      Linksverkehr      Diesel 0,47 EUR, Bio-Diesel 0,36 EUR    

Obwohl die Entfernung zwischen den beiden Häfen unter 20 Kilometer beträgt, dauert die Überfahrt eine Stunde plus wieder 40 Minuten Warterei bis der Anleger frei ist. In Sumbawa ist offensichtlich die Regenzeit noch nicht angekommen. Es stehen keine Pfützen, alles ist staubtrocken, das Gras vielfach verbrannt. Saftiges Grün gibt es nur, wo bewässert wird. Wir fahren am Nordufer ostwärts. Meist gibt es Mangroven, die wenigen Strände sind von Ausflüglern belegt und reichlich vermüllt. An einen Nachtplatz am einsamen Sandstrand ist nicht zu denken. Wir übernachten im etwas herunter gekommenen Kencana Resort, wo wir kostenlos campieren dürfen, da wir hier Abendessen und morgen Frühstück einnehmen. Km 236/8.003/61.647.

Montag, 28. November 16, Tag 52/296, Sumbawa

Vor dem Frühstück gibt's ein Bad im Meer. Mit dem American Breakfast im Resort sind wir alles andere als zufrieden, es gibt nur zwei Scheiben Toast, der Fruchtsaft ist geschmacklos, der Kaffee ist nicht runter zu kriegen, es gibt keine Milch. Und dann verlangen sie allen Ernstes 60.000 Rupien (4,30 Euro) p.P. für das Frühstück. Zum Vergleich: Das heutige leckere Mittagessen in einem Warung (Essenstand) kostet 10.000 Rupien p.P., dazu pflückt uns die Wirtin noch fünf große Mangos vom Baum. Da es in Sumbawa keine Sehenswürdigkeiten gibt und an unserer Route auch keine Strände, fahren und fahren und fahren wir. Die Landschaft ist wenig abwechslungsreich: hügelig, grün, Felder, Busch, kaum einmal Wald, wenig Schatten, an der Küste Mangroven, selten ein schmaler Sandstrand, dahinter aber Felder, die eingezäunt sind. Die Straßen sind erstaunlich gut und breiter als auf den anderen Inseln.  Am späten Nachmittag sind wir in Sape. Wir haben Glück, denn am Abend geht eine Fähre nach Labuan Bajo auf Flores. Wir bleiben unerlaubter Weise auf dem Fahrzeugdeck im Auto, weil's hier viel bequemer ist als in den Passagierräumen. Km 312/8.315/61.959.

 

   Indonesien: Flores   1 EUR = 14.000 Rupien      MEZ + 7 Stunden      350 Einwohner/km2      Linksverkehr      Diesel 0,47 EUR, Bio-Diesel 0,36 EUR    

Dienstag, 29. November 16, Tag 53/297, Flores

Um halb 3 kommen wir in Labuan Bajo an. Wir fahren nur aus dem Hafen raus, parken in einer Nebenstraße und schlafen noch eine Runde. Flores ist grüner als Sumbawa, aber gebirgiger und daher kurviger und die Straßen sind teilweise recht schmal. Die Trans-Flores-Straße verbindet auf zirka 700 Kilometern die beiden Enden der lang gestreckten Insel von Labuan Bajo bis Larantuka. Es gibt Kirchen, ein großer Teil der Bevölkerung ist katholisch. Vor Ruteng liegen beidseits der Straße so genannte  Spinnennetzfelder, große kreisrunde Felder, die durch Erbteilung in sektorförmige Stücke geteilt wurden. Während eines starken Regens können wir das Leck an der Dachluke orten, das sollten wir bei nächster Gelegenheit abzudichten versuchen. Da uns die Kurverei zunehmend nervt, überlegen wir, nicht wie geplant, von Larantuka, sondern schon von Aimere nach Timor überzusetzen. Wenn die uns vorliegenden Informationen stimmen, sollte morgen Früh dort eine Fähre ablegen. Um halb fünf sind wir in Aimere und hören, dass das stimmt, die Fähre geht um acht, der Ticketschalter öffnet um sieben. Wir brauchen noch Bargeld. Bisher konnten wir mit unserer Bankomatkarte in jedem kleinen Dorf problemlos Geld vom Bankomaten beheben, aber Aimere ist kein kleinstes Dorf, sondern nur ein Hafen, möchte man sagen, doch auch das ist übertrieben, es ist eigentlich nur ein verfallender Fähranleger. Es gibt zwar eine Bank, doch akzeptiert deren Bankomat unsere Karten nicht. Auch Geld wechseln ist in dieser Bank nicht möglich. Eine Angestellte empfiehlt uns, 30 Kilometer zurück nach Borong zu fahren. Mist! Dieses Stück war ja extra kurvig und die Straße extra schmal, das dauert über eine Stunde. Ich frage, wo der nächste Bankomat in der anderen Richtung ist. In Bajawa. Wie weit ist das? 30 Kilometer. Wie lange fährt man? Eine Stunde. Gehüpft wie gesprungen. Wir fahren nach Bajawa, das wir bei Dämmerung erreichen, beheben Geld, essen zu Abend und fahren wieder gut eine Stunde zurück. Km 307/8.622/62.266.

 

Mittwoch, 30. November 16, Tag 54/298, Aimere

Die Fähre ist nur schwach ausgelastet. Außer uns fahren nur drei kleine LKW, zwei PKW und einige Motorräder auf den Kahn. Zudem transportiert das Schiff vielleicht 50 oder 60 Fußpassagiere und deren Gepäck: dutzende mit Schnüren gesicherte Schachteln, zehn oder zwölf Säcke Reis, ein Schwein und zwei Hähne. Da das Fahrzeugdeck halb leer ist, machen es sich viele Passagiere hier auf ausgebreiteten Decken oder Matten gemütlich, Camping an Bord quasi, eine Alternative zu den engen und unbequemen Metallsesseln auf dem Passagierdeck. Bald sitzen auch wir auf unseren Klappstühlen neben dem Zerberus und lesen. Am Nachmittag klettere ich auf den neben unserem Wohnmobil stehenden LKW, von wo ich bequem die Roststellen am Zerberus erreiche, die ich schon lange behandeln wollte. Ich schmirgle den Rost bis aufs Blech weg und lackiere zwei Mal drüber. Als wir uns zum Pennen ins Auto verziehen, liegen viele schon auf ihren Matten ausgestreckt am Boden. Das Schwein liegt reglos in einer Ecke, wo man es angebunden hat und die Hähne krähen wie schon ganzen Tag noch immer um die Wette. Km 1/8.623/62.267.

 

   Indonesien: West-Timor 1 1 EUR = 14.000 Rupien      MEZ + 7 Stunden      350 Einwohner/km2      Linksverkehr      Diesel 0,47 EUR, Bio-Diesel 0,36 EUR    

Die Insel Timor ist zweigeteilt: Der Westen gehört zu Indonesien, während der Osten, Timor-Leste, ein eigener Staat ist.  

Donnerstag, 1. Dezember 16, Tag 55/299, Kupang

Um 2 Uhr, nach 18 Stunden Fahrt legen wir in Kupang an. Der Hafen ist weit außerhalb. Wir fahren auf gut Glück Stadt einwärts und finden einen halbwegs ruhigen Parkplatz zum Weiterschlafen. Nach dem Frühstück machen wir uns gleich auf die Suche nach einem Einstellplatz für den Zerberus. Von Michael haben wir bereits eine Zusage, dieser Platz ist aber im Freien und das wollen wir diesmal keines Falls, da ja bald die Tropenstürme kommen (können) und wir außerdem nicht wissen, ob die Dachluke nach der Reparatur dauerhaft dicht ist. Außer Michael haben wir zwei weitere Kontakte, die allerdings beide nicht auf Mails bzw. Facebook-Anfragen reagiert haben. Zuerst fahren wir zu einem Restaurant, wo E. arbeiten soll. Vor dem Restaurant sitzen zwei Männer an einem Tisch, der den ich anspreche, ist E. Er bietet mir an, das Auto in dem kleinen Garten vor dem Restaurant abzustellen, da sei es sicher. Der Platz ist natürlich total in der Auslage und Dach ist auch keins drüber. Was anderes weiß er nicht. Ich lasse nicht locker und sage ihm, ich hätte gehofft, er würde ein paar Freunde anrufen und vielleicht rufen die wieder ihre Freunde an ... Da fragt er den anderen am Tisch und der weiß auch tatsächlich einen Platz und bringt uns auch gleich hin. Es ist bei ihm zu Hause, etwas außerhalb der Stadt unter einem stabilen Vordach. Gartenzaun, Hund, außerhalb der Tsunami-Zone, nicht ganz billig, aber passt. So schnell ist es auch noch nie gegangen. Nun machen wir den Fehler und suchen noch unseren anderen Kontakt auf, den Zweigstellenleiter einer Reiseagentur. Wir müssen kurz auf ihn warten, dann kommt er mit einem rauchenden Geländewagen angefahren. Er ist sehr bemüht, uns zu helfen und schlägt vor, auf dem Grundstück seines Hauses ein Carport zu bauen. Dafür nennt er uns einen sehr günstigen Preis, Miete will er keine, er hat ja dann das Carport. Jetzt sind wir natürlich in der Zwickmühle, wissen nicht, welcher Platz der bessere ist. Wir entscheiden uns dann aber für den ersten, ist irgendwie eine Bauchentscheidung. Beim Tanken sehe ich, dass ein Reifen eine üble Beule aufweist. Das ist vermutlich auf der letzten Fähre passiert, da sind blöde Eisendinger aus dem Boden gestanden und die Verletzung erinnert an jene, die sich ein Reifen zugezogen hatte, als wir in Darjeeling auf den Eisenbahnschienen fahren mussten. Gleich der erste Reifenhändler hat einen passenden Reifen da! Die Glücksträhne hat dann aber beim Buchen des Nachhausefluges ein jähes Ende: Es gibt einen einzigen Flug von Jakarta, dessen Preis und Flugdauer akzeptabel sind. Und der lässt sich nicht buchen. Einmal reißt die Internetverbindung ab, dann antwortet die Buchungsseite nicht, schließlich akzeptiert die Seite meine Kreditkarte nicht, auch Susis Karte nicht, bei Buchung über ein österreichisches Reisebüro (danke für den Versuch, Anna) kostet der Flug fast das fünffache, auch die von der ThaiAirways-Hotline angebotene Lösung funktioniert nicht, ein weiterer Versuch scheitert daran, dass das Buchungsbüro in Jakarta um 17 Uhr schließt. Neuer Versuch morgen Vormittag! Wir haben uns übrigens in einem einfachen Hotel in Flugplatznähe einquartiert. Km 85/8.708/62.352.

Freitag, 2. Dezember 16, Tag 56/300, Kupang

In der Früh gelingt die Flugbuchung, indem ich Susis und meinen Flug nicht gemeinsam, sondern einzeln buche. Am Sonntag Vormittag geht's heimwärts! Nun leihe ich mir eine Leiter aus und dichte das Leck an der Dachluke ab. Es ist so heiß, dass ich nach jedem Mal die Leiter rauf und runter voll fertig bin. Später, als es sich bewölkt, wird es besser. Noch später, als es schüttet wie verrückt, bleibt es im Zerberus trocken. Der Rest des Tages vergeht mit Auto Reinigen. Abends sitzen wir auf der Terrasse des Hotelrestaurants und essen Leberkäs goreng. Richtig geraten, das Hotel ist in deutscher Hand. Km 27/8.735/62.359.

Samstag, 3. Dezember 16, Tag 57/301, Kupang

Heute stehen weitere Reinigungsarbeiten auf dem Programm, die uns ziemlich deprimieren, weil wir bei jedem Handgriff dran denken müssen, um wie viel sauberer alles vor der Verschiffung nach Australien sein muss. Dann packen wir unsere Taschen und am Nachmittag bringen wir den Zerberus zu seinem Parkplatz. Km 15/8.750/62.374.

Sonntag, 4. Dezember 16, Tag 58/302, Surabaya, Jakarta, Bangkok

Via Surabaya fliegen wir nach Jakarta. Im Landeanflug sieht man, dass weite Landstriche überflutet sind. Bevor wir aus dem Flugzeug aussteigen, werden wir per Durchsage informiert, dass der Flieger wegen Regen nicht andocken kann und wir am Heck über eine Treppe aussteigen müssen. Dort werden dann Regenschirme ausgegeben und wir müssen zu Fuß zum Flughafengebäude gehen. Noch eine schräge Sache ist, dass wir mit einem Shuttlebus vom nationalen zum internationalen Terminal fahren müssen und sich der Bus dabei durch den öffentlichen Verkehr quälen muss. Gut, dass wir reichlich Zeit haben, bis wir nach Bangkok weiter fliegen.

Montag, 5. Dezember 16, Tag 59/303, München

Per Jumbo-Jet geht es nach München. Ohne Verspätung sind wir rund um die halbe Welt geflogen, erreichen ganz knapp die S-Bahn und dann heißt es nach drei Stationen: alle aussteigen. Die Bahn fährt nicht weiter, weil sich Personen auf den Gleisen befinden. Es gibt keine Informationen über einen Schienenersatzverkehr, die wenigen Taxis sind natürlich sofort weg und so stehen wir mit vielen anderen in Ismaning in der Kälte. Wir denken schon daran, zum Flughafen zurückzufahren, als dann nach fast einer Stunde doch die S-Bahn weiter fährt. Am Frühen Nachmittag sind wir wieder zu Hause. Danke, Stefan, für's Abholen vom Bahnhof!

 

 

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