Donnerstag, 16. September 10, Tag 1, München Am Abend bringt uns Susi zum Flughafen. Wir fliegen nach München, von wo wir einen Nachtflug nach ... 100 Rand = 11,10 Euro ... Johannesburg gebucht haben. Freitag, 17. September 10, Tag 2, Johannesburg Am Morgen stellt meine tastende Zunge fest , dass die erst gestern erhaltene Füllung meiner Zahnwurzel fehlt. Die habe ich vermutlich beim Abendessen versehentlich verschluckt. Ein Taxi bringt uns vom Flughafen zum Self-Storage, wo wir unseren Toyota liebevoll begrüßen. Zwei Reifen ist während der neunmonatigen Stehzeit die Luft ausgegangen; gut dass wir das Buschtaxi aufgebockt haben. Ich schließe alle vier Batterien an und - kaum zu glauben - der Toyo springt sofort an. Doch ein lautes Quietschen verdirbt uns die Freude. Die Lichtmaschine dreht sich nicht und darum rutschen die Keilriemen an der Rolle. Ein paar Spritzer Universalspray beheben das Problem sofort und wir können nun die beiden drucklosen Reifen aufpumpen. Dann nehmen wir das Auto von den Böcken, laden unser Gepäck ein und sind reisefertig. Im Büro des Self-Storage wollen wir noch die Kaution für die Garage beheben, doch die haben nicht 370 Rand (41 EUR) Bargeld und wir müssen einen Scheck nehmen. Im nahe gelegenen Spar ergänzen wir die Vorräte im Auto und dann fahren wir auf den am Stadtrand gelegenen Campingplatz "Country-Park" (S26 03.477 E27 52.835, Auto + 2 Pers. 140 ZAR = 15,50 EUR), wo wir voriges Jahr schon einmal übernachtet haben. Wir sind die einzigen Gäste und genießen die Ruhe beim Ein- und Umräumen. Sabine ist kurz beunruhigt, als plötzlich und ohne erkennbare Ursache ihre Oberlippe anschwillt. Sie kriegt ein Antihistaminikum, mit dem die Sache bis morgen Abend erledigt sein wird. Kaum geht nach dem heißen Nachmittag die Sonne unter, wird es auch schon empfindlich kalt und nach dem Abendessen sitzen wir schon in Anoraks beim Glühwein. Km 8/8/36.473. Samstag, 18. September 10, Tag 3, Johannesburg Beim Frühstück fällt uns auf, dass der Tau auf unserem Reservereifen Blasen bildet: Ein Leck, das wir im Auge behalten werden. Unser erster Weg führt uns noch einmal in einen Supermarkt und dann geht es ab ins Zentrum von Johannesburg. Wir finden einen gut gesicherten Parkplatz vor dem Museum Africa (S26 12.15 E28 1.87). Das Museum (Eintritt frei) ist weit weniger faszinierend als der Reiseführer verspricht. Schon nach kurzer Zeit sind wir auf dem Weg zum Carlton-Tower (15 ZAR = 1,67 EUR p.P.), von wo man einen tollen Ausblick auf die riesige Stadt hat. Wir sehen uns im Vorbeigehen noch die St. Mary's Cathedral, the Old Post Office und die Town Hall an, wobei es den Anschein hat, dass wir die beiden einzigen Weißen in der Stadt sind. Da ist es dann auch fast kein Wunder, dass ich Opfer eines Versuchten Raubes werde: Ein Schwarzer versucht, mir das Bauchtascherl zu rauen, wo zwar ohnehin nichts Wertvolles drin ist. Doch ich kann die Wegnahme aber verhindern. Den Abschluss der Stadtbesichtigung bildet der Besuch der World of Beer (30 ZAR = 3,33 EUR p.P.). Nach der Führung und je einem kleinen Bier verschenken wir schweren Herzens die weiteren Biergutscheine. Wir müssen ja noch fit bleiben für die Ausfahrt aus der Millionenstadt. Erst kurz vor Sonnenuntergang verlassen wir die Autobahn bei Belfast und finden erst in der Dunkelheit einen halbwegs brauchbaren Nachtplatz neben einer Bahnlinie. Die Nacht ist sternenklar und wieder anorakkalt. Km 317/325/36.790. |
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Sonntag, 19. September 10, Tag 4, Panorama-Route In der Nacht weckt uns ein vorbeidonnernder Güterzug, ansonsten frieren wir in aller Stille. In Lydenburg, das jetzt eigentlich Mashishing heißt, sehen wir uns die Freilicht-Exponate des Museums (S25 6.25 E30 29.17) an. Über den Long-Tom-Pass fahren wir nach Sabie, wo wir die Bridal-Veil-Falls (S25 05.029 E30 43.677) und die Sabie-Falls (S25 05.259 E30 46.711) ansehen. Entlang der Strecke wurden irgendwann die Wälder in großem Stil abgeholzt. Nun wurde endlich wieder aufgeforstet. Die Bäume sind vielleicht fünf bis zehn Jahre alt. Auf dem Weg nach Graskop, wo wir ein hervorragendes verspätetes Mittagessen einnehmen (sehr zu empfehlendes Restaurant gleich am Ortseingang, S24 56.033 E30 50.382), machen wir noch Abstecher zu den Mac-Mac-Pools (S25 00.087 E30 49.196) und Mac-Mac-Falls (S25 00.895 E30 49.850), beides nicht besonders spektakulär, aber unmittelbar am Weg liegend. Die Panorama-Route führt nun entlang des Blyde-River-Canyons, in den man immer wieder tolle Blicke hat, etwa auf den Pinnacle (S24 54.655 E30 51.268), einen ca. 30 Meter hoher alleinstehenden Felsturm, auf den man von oben blickt. Durch God's Window (S24 52.591 E30 53.289) kann man weit nach Osten, bis in den Krüger-Nationalpark sehen. Sehr nett finden wir die Berlin-Falls, wo ein Wasserfall etwa 45 Meter in ein großes Wasserbecken stürzt. Schließlich beeindrucken uns die Bourke's Luck Potholes sehr, vom Wasser ausgewaschene Felsmulden, auf die man von zwei Brücken hinunterblickt. An allen diesen Orten sind ein paar Rand Eintritt zu bezahlen. Wir übernachten am Rand eines lichten Waldes. Km 200/525/36.990. |
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Montag, 20. September 10, Tag 5, Hazyview Über eine Piste gelangen wir nach Pilgrim's Rest (S24 54.007 E30 45.134), eine Art Museumsdorf, in dem die Häuser und vor allem Läden im Stile der Goldgräberzeit erhalten wurden. Jede Menge Souvenirläden säumen die Hauptstraße, alle mächtig überteuert. Wieder in Graskop finden wir ein Bestattungsunternehmen mit Internetcafe. In Hazyview wollen wir in einer Werkstätte unsere Dieselpumpe fixieren lassen. Diese pumpt Treibstoff vom hinteren in den vorderen Tank; ihre Halterung ist bei der letzten Reise im Dezember abgebrochen und wir haben sie nur notdürftig mit Kabelbindern fixieren lassen. Leider findet man keine Lösung im Sinne einer Reparatur, sondern der Mechaniker will eine neue Pumpe besorgen und einbauen. Als ich jammere, wie teuer diese Pumpen sind und sie ja noch voll funktionstüchtig ist, bietet er uns eine gebrauchte an, die er kurzerhand aus einem zufällig in der Werkstatt stehenden Geländewagen ausbaut. Dieser Wagen kriegt unsere eingebaut, die sich dort auch gut fixieren lässt. Der Spaß kostet uns 200 ZAR (22 EUR) für die Pumpe und 150 ZAR (16,65 EUR) für die gut eine Stunde Arbeit. Da Zusehen müde macht, brauchen wir dringend zwei Rindersteaks, die wir uns in einem netten Restaurant reinhauen. Nach kurzer Fahrt erreichen wir das Phabeni-Gate (S25 01.488 E31 14.485) des Krüger-Nationalparks, wo man wie üblich keine Freude mit uns hat, weil wir keinen Nachtplatz reserviert haben. Ebenso wie üblich geht es dann irgendwie doch. Richtiges Wilderness-Feeling will nicht aufkommen, fahren wir doch teils auf Asphalt und die erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h wird von fixen Radargeräten und Polizisten mit Laserpistolen überwacht. Auch lassen sich anfangs keine Tiere blicken. Nach einer Stunde Pirschfahrt haben wir lediglich einen Geier und ein paar Gazellen gesehen. Dann linsen aus dem Sabie-River immerhin ein paar Flusspferde und kurz vor dem Sukuza-Camp (S24 59.76 E31 35.54) tummeln sich plötzlich zwei Giraffen, ebensowenige Elefanten, ein paar Antilopen, wenige Zebras und eine Gefleckte Hyäne. Die Übernachtung im Camp kostet 150 ZAR (16,65 EUR). Km 162/687/37.152. |
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Dienstag, 21. September 10, Tag 6, Krüger-Nationalpark Wir stehen schon um 5 Uhr 30 auf, um bei Sonnenaufgang an den ersten Wasserstellen zu sein. Das lohnt sich, denn wir treffen an einer Brücke über einen wenig Wasser führenden Fluss auf zwei Büffel. Kurz darauf steht am Wegrand ein riesiger Elefant, dahinter im Busch weitere. Auch auf der anderen Seite der Straße stehen Elefanten. Sind wir etwa mitten in eine Herde geraten? Es scheint ganz so, denn der Bulle, den wir als erstes gesehen haben, geht auf der Straße auf uns zu. Zunächst finden wir das noch recht toll, doch als er dann nur mehr zwei Meter neben dem Auto steht und die Ohren abspreizt, durchfährt uns ein mächtiger Adrenalinstoß und wir entschließen uns zur Flucht per Vollgas. Im Verlauf des Vormittages sehen wir dann noch die üblichen Tiere, gegen Mittag immer weniger und als wir glauben, alle haben sich in der Mittagshitze verdrückt, entdecken wir im Schatten eines Baumes zwei Breitmaulnashörner. Dann treffen wir bei einem Wasserloch auf ein Krokodil, das mit einer Schildkröte schäkert. Und am frühen Nachmittag gibt es ein weiteres Highlight: Ein paar Löwen räkeln sich genüsslich in der Sonne. Im Satara-Camp (S24 23.580 E31 46.779) duschen wir (erstaunlicherweise gibt es keinerlei Zugangskontrollen) und etwa eine Stunde vor Sonnenuntergang verlassen wir den Park. Etwas außerhalb finden wir eine Piste weg von der Parkzufahrt in den Busch. Sie führt an ein großes Wasserloch, an dem ich gerne übernachtet hätte. Doch Sabine findet in Anbetracht der vielen Tierspuren und -exkremente (auch von Elefanten) die Idee nicht so gut, weshalb wir uns auf einen Platz etwa 200 Meter neben der Wasserstelle einigen. Ganz glücklich ist Sabine noch immer nicht, liegt doch auch hier überall Elefantenkacke und eine große Herde Springböcke und ein paar Zebras sind in Sichtweite. Wild campieren im Busch geht halt nicht anders. Km 248/935/37.400.
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Mittwoch, 22. September 10, Tag 7, Tzaneen Die Nacht war echt heiß. Um 6 Uhr messen wir 21 Grad. Beim Kaffe Kochen stellen wir fest, dass die Gasflamme nur mehr ein Flämmchen ist. Jetzt ist also der von Österreich mitgebrachte Gasvorrat nach 23 Reisewochen aufgebraucht. Wir wissen aber, dass die hier verwendeten Flaschenanschlüsse mit unseren nicht kompatibel sind. Es wird also schwierig werden, die Gasflasche füllen zu lassen. Nach kurzer Fahrt sind wir sehr erstaunt, da wir an ein weiteres Gate kommen. Anscheinend ist erst hier die Ausfahrt aus dem Nationalpark. Kein Wunder, dass wir von so vielen Tieren umgeben waren. Überall laufen bewaffnete Ranger umher und wir sind froh, dass wir unentdeckt geblieben sind, weil wir, ohne es zu wissen zwar, aber unerlaubter Weise, im Nationalpark übernachtet haben. In der ersten Kleinstadt, die wir erreichen, gibt es zwei Gasfüllstationen, doch keine kann uns weiterhelfen. Auch in der wesentlich größeren Stadt Tzaneen hat die Füllstation keinen Adapter. Doch an Ideen mangelt es nicht. Wir erstehen eine neue Gasflasche südafrikanischen Typs und einen dazu passenden Druckminderer, an den unser Gasschlauch angeflanscht wird. Leider müssen wir aufgrund eines Konstruktionsfehlers an der Inneneinrichtung unseres Toyo zum Ausbauen der alten Gasflasche fast das gesamte Fahrzeug ausräumen und das halbe Mobilar ausbauen. Und das bei 35 Grad im Schatten. Das Auto steht jedoch in der Sonne. Nach dieser Strapaze gönnen wir uns ein lauwarmes Bier und ein fast kaltes gegrilltes Henderl mit Coleslaw mit Paprika. Nach diesem Festmahl fahren wir zügig Richtung zimbabwische Grenze. Da man in Afrika die Dauer von Grenzpassagen schwer vorhersehen kann, entscheiden wir uns, noch in Südafrika zu übernachten. Auf der Suche nach einem Nachtplatz fahren wir in eine Nebenstraße, die, ebenso wie die vielbefahrene Transitroute, links und rechts von Zäunen begleitet wird. Als sich nach 15 Kilometern noch immer kein sicherer Nachtplatz anbietet, fahren wir zu einer deutschen Gästefarm, wo man uns aber für ein Zimmer 600 ZAR (67 EUR) abnehmen will, eine Campsite gibt es nicht. Ca. 15 Kilometer weiter finden wir dann einen 4-Stern-Campingplatz, wo wir um 225 ZAR (25 EUR) recht luxuriös übernachten. Es gibt sogar W-LAN. Nach Einbruch der Dunkelheit tauchen etliche Mücken auf, wir kriegen auch einige Stiche ab und entschließen uns daher, mit der Malaria-Prophylaxe mit Doxycyclin zu beginnen. Km 457/1.391/37.857. Donnerstag, 23. September 10, Tag 8, Great Zimbabwe Nach dem Frühstück imprägnieren wir eine Garnitur langer Kleidung, um gegen neuerlichen Mückenüberfälle gewappnet zu sein. Um 8 Uhr sind wir an der Grenze; während die Ausreiseformalitäten aus Südafrika in ca. 20 Minuten erledigt sind, ... |
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