Bulgarien
In Ruse (Russe) machen wir einen Spaziergang durch das recht schön herausgeputzte historische Stadtzentrum, allerdings nicht ohne einen Kleiderwechsel: Kurze Hose und T-Shirt sind angesagt! Etwas mühsam gestaltet sich dann die Suche der Höhlenkirchen in Ivanovo, denn keiner unserer Reiseführer führt Koordinaten an. Leider sind praktisch nur mehr die Deckenfresken der Kirche erhalten. Dafür entdecken wir bei der Suche nach den Kirchen eine kleine Brücke über den Lom. Über sie und gute Feldwege gelingt uns eine enorme Abkürzung zur Fernstraße nach Sumen. Auf der Fernstraße fährt alles 120, später auf der Autobahn Richtung Varna sind 140 erlaubt. Nach einer äußerst schwierigen Nachtplatzsuche übernachten wir 30 Kilometer vor Varna neben der Straße. Susi zaubert aus unserer Buschküche ein Haubenmenü und bei einer Flasche Sekt feiern wir unseren zwanzigsten Hochzeitstag. Km 446/2.456.
Dienstag, 17. September 13, Tag 8: Nesebar, Sozopol
Varna lassen wir absichtlich beiseite liegen, die Stadt ist uns, so wie Burgas, zu touristisch. Unser Reiseführer rät zum Besuch der kleinen und beschaulichen Küstenstädte Nesebar und Sozopol. Doch obwohl wir uns schon deutlich in der Nebensaison befinden, reicht uns der Trubel in den beiden Städten bei weitem und wir beschränken uns jeweils auf einen Spaziergang, Mittagessen in Nasebar und einen Kaffee in Sozopol. Beide Städte sind sauber und es dominieren alte Häuser mit aus Steinen gemauertem Erdgeschoß und hölzernem Obergeschoß mit typischen Erkern. Leider verunzieren Unmengen an hyperplastischen Souvenirläden das Stadtbild. Ein paar Dörfer weiter südlich geht es wesentlich ruhiger ab, es gibt fast nur mehr Hotels, die vermutlich aus kommunistischer Zeit übrig geblieben sind und schon ziemlich heruntergekommen aussehen, aber durchwegs in Betrieb sind. Hier sind die Strände fast leer. Noch ein wenig weiter campieren wir dann ganz allein direkt am Meer. Km 255
Mittwoch, 18. September 13, Tag 9: Istanbul
Was auf der Landkarte wie ein Katzensprung aussieht, nämlich die geschätzten 50 Kilometer an die türkische Grenze, ist in Wirklichkeit eine Reise von fast zwei Stunden und kostet einige Nerven. Die Aneinanderreihung von Schlaglöchern mit dem Namen "Staatsstraße 99" lässt kein anständiges Tempo zu. Sie führt durch Laubwald, etwa auf halber Strecke befindet sich im absoluten Nowhere eine riesige Tankstelle, kurz darauf ein kleines Dorf, wo wir in einem bescheiden sortierten Laden unsere letzten Lewa für Brot und eine Stange Wurst ausgeben. Die Grenzabfertigung auf bulgarischer Seite besteht lediglich aus einem Blick in den Pass.