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Zentralanatolien

Dienstag, 1. Oktober 13, Tag 22: Kappadokien

Auf der Autobahn geht es durch Adana und dann hinauf ins Hochland Zentralanatoliens. Es kommt uns wieder voll unsinnig vor: Kein Verkehr, aber die Autobahn ist dreispurig, auch dort, wo der Bau aufwändig war: Brücken, Tunnels, Einschnitte. Die Strecke verleitet zum Rasen, doch auf Grund der durchwegs starken Steigung sind auch mit 184 PS meist nur die erlaubten 120 km/h möglich. Kurz vor Mittag explodiert unsere Nottoilette. Durch den niedrigeren Luftdruck im Hochland ist in der Toilette ein relativer Überdruck entstanden, was zu einer ziemlichen Schweinerei führt. Es dauert eine Weile, bis wir wieder alles sauber haben. In Derinkuyu sehen wir uns die unterirdische Stadt an, die von den Hethitern zum Schutz vor den Arabern errichtet wurde. Durch enge Gänge und Treppen geht es 8 Stockwerke in die Tiefe, auf jeder Ebene gibt es Wohnräume, Küchen, Vorratsräume, ein Belüftungssystem, sowie immer wieder Nischen, an denen eine Treppe durch eine riesige Steinscheibe mühelos verschlossen werden kann. Während wir hier fast ganz alleine die Anlage erkunden, werden wir wenig später in Kaymakli (N38 27.594 E34 45.117), wo wir eine ähnliche Troglodytenstadt besuchen, zwischen Japanern und Deutschen durch die Gänge geschoben. Eher durch Zufall gelangen wir in das Dorf Ortanhisar, in dessen Mitte ein mächtiger Felsen von Wohnhöhlen durchlöchert ist. Km 362/7.364.

 

Mittwoch, 2. Oktober 13, Tag 23: Kappadokien

Über Ürgüp, einer weiteren Stadt mit zerlöchertem Felsen im Zentrum geht es nach Mustafapasa, einer Stadt, die bis in die Zwanzigerjahre nur von Griechen bewohnt war. Viele Häuser zeigen noch Merkmale griechischer Architektur. Wir besuchen zwei Höhlenklöster; die Grabsteine auf dem Friedhof des Nikolausklosters (N38 34.627 E34 53.721) tragen griechische Inschriften. In Zelve (N38 40.210 E34 51.792) und Göreme (N38 38.613 E34 49.838) sehen wir uns die faszinierenden Tuffsteinformationen an, die typisch für Kappadokien sind, manche von ihnen sehen aus wie Pilze. In Göreme befinden sich in diesen Felsen viele Höhlenklöster, manche zeigen auch noch Fresken in wechselndem Zustand. Da unser Zerberus schon eine Weile ein hässliches Klopfgeräusch aufweist, das bei langsamer Fahrt lauter, bei schneller Fahrt leiser wird, begebe ich mich auf die Suche und traue meinen Augen nicht: Der Bolzen, der den rechten hinteren Stoßdämpfer mit dem Rahmen verbindet, ist verloren gegangen, wodurch der Stoßdämpfer immer gegen die Karosserie klopft. In Nevsehir suchen wir eine Werkstätte auf, die Behebung des Problems ist in 20 Minuten (inklusive Einkauf eines Bolzens) erledigt und kostet 10 Lira (3,70 EUR)! Einen schönen Gruß an dieser Stelle an "unsere" Merzedes-Werkstatt, die 120 Euro in der Stunde nimmt. Wieder auf der Straße, rammt uns beinahe ein Fiat, weil ich vor lauter Freude über unsere geräuschlose Fahrt wieder vergesse, dass hierzulande im Kreisverkehr der Einfahrende Vorrang hat. Ausnahmsweise gibt es heute ein Kebab im Fahren. Die schmecken hier übrigens ziemlich anders und viel besser als in Österreich. Wir übernachten in der Nähe von Ihlara in einem abgemähten Getreidefeld. Km 171/7.535.

Donnerstag, 3. Oktober 13, Tag 24: Ihlara-Schlucht, Konya

Es ist nebelig und tiefe Regenwolken hängen vom Himmel. Wir wandern ein kleines Stück durch die Ihlara-Schlucht, in der sich an beiden steilen Wänden unzählige Höhlen und um die 20 Höhlenkirchen aus der frühen Christenzeit befinden. Gerade als es zu regnen beginnt, sind wir zurück beim Zerberus. Angesichts des Wetters beschließen wir, auf den geplanten Abstecher nach Hattuscha zu verzichten. Wir fahren um den Salzsee Tuz Gölü (N38 45 E33 20), der sich als eher enttäuschend erweist. Während wir bisher nur wenige Geschwindigkeitskontrollen der Polizei gesehen haben, wird vor Konya gleich mehrfach das Tempo gemessen. Verkehrssünder werden etwa einen Kilometer später angehalten, ihre Daten werden festgehalten und es wird ein Formular ausgefolgt, mit dem das Bußgeld innerhalb von 30 Tagen auf einer Bank einzuzahlen ist, die Polizei nimmt kein Geld. Wer innerhalb von 15 Tagen bezahlt, erhält 25 % Ermäßigung. In Konya machen wir einen Blick in die Selimiye-Moschee (N37 52.220 E32 30.243), die aber gerade innen renoviert wird und daher nicht sehr ansehnlich ist. Tief beeindruckt hingegen sind wir vom Mevlana-Kloster mit seinem grünen Kegeldach, vor allem vom Grabmal Mevlanas. Wir spazieren noch über den Alaeddin-Hügel (N37 52.352 E32 29.517), auf dem, rund um eine Moschee ein schöner Park mit Gartencafes angelegt ist. Km 374/7.909.

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