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Übersicht 7. Etappe

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Kambodscha Süd 1 EUR = 4.400 Riel      MEZ + 6 Stunden      Rechtsverkehr      Diesel 0,41 EUR

Samstag, 19. März 16, Tag 26/220: Siem Reap

Sabine, die ich zu Mittag vom Flughafen abhole, ist nach einer Stadtrundfahrt ganz angetan vom kolonialen Flair der Stadt. Wir sehen uns den Tempel Wat Thmei (N13.382759° E103.859973°) an; in einem Nebengebäude befinden sich recht gruselige Gemälde, die die Gräuel der Roten Khmer darstellen. Wir bummeln durch das Old French Quarter mit seinen vielen stimmungsvollen Lokalen und den Nachtmarkt. Wir übernachten wieder bei der Touristzenpolizei, wo wir unseren kaputten Campingstuhl repariert zurück erhalten. Km 57/4.489/48.890.

 

Sonntag, 20. März 16, Tag 27/221: Angkor

Heute gibt es wieder Intensiv-Sightsseeing: Angkor Thom, Ta Prohm und viele andere Tempel und zuletzt in der Abendsonne Angkor Wat. Am Abend genehmigen wir uns noch ein paar Drinks in der Pub-Street. Km 47/4.537/48.937.

Montag, 21. März 16, Tag 28/222: Kampang Khleang, Sambor Prei Kuk

Vom Frühstückstisch aus wohnen wir der Befehlsausgabe der Touristenpolizei bei, einer traurigen Veranstaltung, denn die Polizisten scheinen schlecht motiviert, der Hornist trifft die Töne nicht und das Hissen der Flagge ist alles andere als feierlich. Dann geht's ab, nein geht es nicht, denn der Zerberus springt nicht an. Da sind wir doch gestern buchstäblich mit dem letzten Tropfen Sprit am Nachtplatz eingetroffen. Wir pumpen ihm ein paar Liter aus dem Reservetank in den Haupttank und schon schnurrt er wieder. Wir steuern heute Kampang Khleang an, eines der "schwimmenden" Dörfer am Tonle Sap, dem riesigen See südlich von Siem Reap. Jetzt in der Trockenzeit hat sich der See so weit zurück gezogen, dass er vom Dorf gar nicht zu sehen ist. Dennoch sind die Häuser auf Stelzen sehr beeindruckend und man kann sich gut die Lebensweise hier vorstellen. Die Straße bis Kampong Thom ist sehr gut ausgebaut (Markus, du hast uns einen Bären aufgebunden!). Ein Abstecher führt uns nach Sambor Prei Kuk, wo wir die Tempelruinen ansehen. Sie sind deutlich älter als die Angkor-Tempel. Das sieht man ihnen auch an. Die Tempel sind in einem Laubwald verstreut, hier gibt es reichlich Schatten, also klar, dass wir hier übernachten. Sabine überrascht mich mit einer Geburtstagsfeier, inklusive Torte mit Kerze und Sekt. Unglaublich! Km 213/4.750/49.150.

 

Dienstag, 22. März 16, Tag 29/223: Phnom Penh

Ein Abstecher zum Phnom Santuk  bringt den Zerberus wieder ins Schwitzen, denn die Auffahrt zum Heiligen Berg ist sehr steil. Oben gibt es eine Vielzahl nicht zusammen passender Tempel zu sehen, einschließlich einer chinesischen Pagode. Ein Mönch, der bei Buddhas Fußabdruck herumlungert, zeigt uns, was hier zu tun ist: Ein Geldschein ist in Buddhas Fußstapfe zu legen, dann darf man mit den Händen Buddhas Segen aus dem Fußabdruck schöpfen und über seinem eigenen Haupt verteilen. Auf weiterhin guter Straße sind wir rasch in Phnom Penh, wo uns unser erster Weg durch den nervigen Stadtverkehr zur Mercedes-Werkstätte führt. Nach nicht einmal einer Stunde sind wir fertig. Turbo funktioniert, die haben wahre Wunder vollbracht. Stimmt leider nicht. Die Sache sieht recht kompliziert aus, weil angeblich das Motorsteuergerät nur eingeschränkt mit dem Diagnosecomputer kommuniziert. Wir müssen für eine Reparatur zumindest einen vollen Tag rechnen und am Donnerstag könne man frühestens anfangen. Ersatzteillieferungen würden zumindest zwei Wochen dauern. Der Entschluss, mit kaputtem Turbo bis Kuala Lumpur weiter zu fahren, fällt leicht. Wir sehen uns noch den Königspalast an, eine unscheinbare Ansammlung von tempelähnlichen Gebäuden, in denen auch heute noch der König residiert. Zentrales Bauwerk ist die Silberpagode, die ihren Namen von Bodenfliesen aus Silber hat. An den wenigen Stellen, wo sie nicht von Teppichen verdeckt sind, sind sie beschädigt und mit Klebestreifen ordinär zusammengeflickt. Da es nun nichts mehr gibt, was uns in der Stadt hält, stauen wir uns durch den Abendverkehr raus aus der Stadt. Wir campieren auf dem Volleyballplatz in einem Dorf neben den antiken Stätten von Tonle Bati. Km 257/5.007/49.407.

 

Mittwoch, 23. März 16, Tag 30/224: Kampot

Gleich nach dem Frühstück sehen wir uns den Tempel Ta Phrom an, der so aussieht, wie alle Tempel aus der Angkor-Periode, uns aber wegen der vielen blühenden Bäume in Erinnerung bleiben wird. Nach kurzer Fahrt erreichen wir den heiligen Berg Phnom Chisor, auf den zwei Treppen führen. Wir wählen den Südaufgang, dessen Treppe laut Loose-Reiseführer nur 200 Stufen zählt. Wir hingegen zählen 375 Schweiß treibende Stufen. Die Tempelanlage auf dem Gipfel, bestehend aus einem angkorianischen und einigen neuzeitlichen Tempeln, sowie der tolle Ausblick in die unter uns liegende Ebene lohnen die Anstrengung. Zu Mittag sind wir in Kampot, wo wir im Rusty Keyhole an der Uferpromenade eine ganz ausgezeichnete Grillplatte verspeisen. Ein Verdauungsspaziergang durch Kampot weckt unsere Sympathie für die Stadt: Es ist echt beschaulich hier, es gibt kaum Verkehr, dafür mehr Parkplätze als Autos. Viele der zweistöckigen Häuser und Villen im Kolonialstil sind ansehnlich renoviert und mit Blumen geschmückt. Eine Augenweide! Wir fahren nun noch in die ein paar Kilometer westlich gelegenen Bokor Highlands. Nach Auffahrt auf gut 1.000 Meter befinden wir uns in einer anderen Welt: Die Temperatur ist um 10 Grad auf 25 gesunken, Wolkenfetzen ziehen umher und verdecken zeitweise den Blick auf die schrägen Bauwerke, die wir hier vorfinden: Das in der Zeit der Roten Khmer zerstörte, nun aber voll revitalisierte Bokor Highland Resort, ein Betonklotz fast ohne Fenster, sowie ein verfallendes Casino und eine ebensolche katholische Kirche. Wir finden einen tollen ruhigen Nachtplatz und wollen die nahe Kirche zu Fuß besichtigen, finden sie jedoch im Nebel nicht. Es dauert nicht lange, haben wir lange Hosen und unsere Westen an und verziehen wir uns ins Auto. Wir wünschen Susi alles Gute, die mit Fieber zu Hause im Bett liegt. Hoffentlich hat sie sich nichts Ernstes eingefangen. Km 189/5.195/49.596.

 

Donnerstag, 24. März 16, Tag 31/225: Bokor Highlands

Bei heute strahlendem Wetter sehen wir uns die ehemalige katholische Kirche, einen Tempel im chinesischen und einen im tibetischen Stil an. Der Blick vom Bokor-Gipfel ist echt phantastisch: Unter uns der Urwald, über dem, aber weit unter uns, einzelne Wolken ziehen. Sabine ist leider an einer Bauchgrippe erkrankt und liegt während der Fahrt nach Sihanoukville. Um ihre Genesung zu erleichtern, nehmen wir uns am Otres Beach ein Zimmer. Wir liegen eine Weile am weißen Sandstrand, doch der starke Wind lässt uns bei 29 Grad bald frieren. Da ist es auf unserer Terrasse am Flussufer gemütlicher. Km 140/5.335/49.736.

Freitag, 25. März 16, Tag 32/226: Sihanoukville

Leider hat die Bauchgrippe nun auch mich erwischt. Wir sehen uns dennoch kurz Sihanoukville an, das uns, von den Stränden an der Peripherie mal abgesehen, überhaupt nicht gefällt. Vom auf einem Hügel gelegenen Wat Leu hat man einen guten Blick auf die Stadt und die Russische Brücke. Diese überdimensionierte Autobrücke auf die von einem russischen Investor gekaufte Insel Koh Puos wurde 2012 fertig gestellt, feierlich eröffnet und ist seither gesperrt. Auf der Insel geplante Bauvorhaben sind nicht begonnen worden. Nördlich der Stadt gibt es einen echten menschenleeren Traumstrand, Hun Sen Beach (N10.68187 E103.54138), an dem wir einige Zeit verweilen. Wir fahren schließlich noch über das Kardamom-Gebirge bis zum Tatai-Wasserfall, an dem wir campieren wollen. Doch hier darf man nicht übernachten. Wir finden einen netten Platz in Tatai am Fluss. Ich habe nun auch Fieber und beide sind wir ziemlich schlapp. Die Flasche Sekt zu Sabines Geburtstag erhält eine Gnadenfrist. Km 262/5.597/49.998.

Samstag, 26. März 16, Tag 33/227: nach Thailand

Wir verbringen den Vormittag rekonvaleszierend im Schatten eines Baumes. Zu Mittag machen wir uns auf den Weg nach Koh Kong Stadt, wo ich in einem Anfall von Appetit in einem Straßenrestaurant ein paar Löffel chinesische Suppe löffle, denn ist mir wieder übel. Wir sehen uns den im Loose-Reiseführer recht gelobten menschenleeren Strand an, der durch unzählige heruntergekommene Strandbars mit reichlich Gesindel besticht. Dann also über die Grenze. In 10 Minuten sind Pässe und Carnet abgestempelt, trotz Wochenende werden keine Gebühren eingehoben.

 

 

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