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Übersicht 7. Etappe

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   Südthailand    1 EUR = 38 Baht      MESZ + 5 Stunden      Linksverkehr      Diesel 0,58 EUR

Samstag, 26. März 16, Tag 33/227: 50.000 Kilometer von zu Hause

Auf thailändischer Seite geht's ein wenig chaotisch, aber durchaus flott ab, in 30 Minuten sind wir eingereist. Wir fahren wieder links. Gleich nach der Grenze biegen wir zu einem Strand ab, der ein wahrer Traumstrand wäre, weißer Sand, Palmen, Pinien, menschenleer, wäre da nicht Müll in einem unerträglichen Maß. In der Nähe von Ban Mai Rut hat das Thailändische Rote Kreuz eine Freizeitanlage, in der wir ein nettes Plätzchen abseits dröhnender Techno-Musik, aber direkt am Meer finden. Km 96/5.693/50.094.

Sonntag, 27. März 16, Tag 34/228: Ostersonntag

Ein paar Kilometer weiter nördlich finden wir den absoluten Traumplatz, ein sauberer Sandstrand mit reichlich Schatten von Pinien und weit und breit kein Mensch! Wir nehmen ein Bad, können aber nicht länger verweilen, da wir heute noch bis Ayutthaya kommen wollen. Wir verbringen also den Rest des Tages fahrend genesend. Ab Chantaburi nehmen wir die neue Panoramaküstenstraße, die leider meist weit vom Meer und durch Wälder verläuft und ihrem Namen lediglich im Sinne von neu und Straße gerecht wird. Schon weit vor Bangkok bremst uns der Wochenendrückreiseverkehr bis zum vielspurigen Stillstand, erst als wir uns wieder von der Metropole entfernen, wird es in unserer Richtung besser. Wir erreichen Ayutthaya erst kurz nach Sonnenuntergang und finden nach nur kurzer Suche einen abgeschiedenen Nachtplatz im Hof eines Klosters. Km 449/6.142/50.543.

Montag, 28. März 16, Tag 35/229: Ayutthaya

Wir sehen uns einige der über die Stadt verstreuten Ruinen antiker aus Ziegeln gebauter Tempel an, die von zahlreichen, oft schiefen Stupas umgeben sind. Während man zu Hause Ostereier sucht, plagen wir uns mit der Suche nach einem von Wurzeln umrankten Buddhakopf, der in der Nähe des Wat Phra Mahathat zu finden sein soll. Nach einem kurzen Ausritt auf einem Elefanten sehen wir uns noch die portugiesische St. Joseph Kirche an. Ein paar Kilometer südlich von Ayutthaya wollen wir uns Bang Pa In ansehen, einen Park, in dem sich Bauwerke in sehr unterschiedlichen Architekturstilen befinden, etwa ein chinesischer Tempel, viktorianische Gebäude, eine Brücke, die an die Tiberbrücke in Rom erinnert, usw. Da man hier mit den Kleidervorschriften strenger ist als sonst wo, muss ich Überkleidung ausleihen und mich mit einem Hawaii-Hemd und einer Pluderhose zum Narren machen. Die Fahrt nach Bangkok geht schneller als gedacht, ohne viel Stau sind wir im Zentrum. Ein uns empfohlener Nachtplatz kommt leider nicht in Frage, da man hier gerade für ein Fest aufbaut. Da es bereits dämmert, suchen wir uns ein Hotel mit bewachtem Parkplatz. Wir fühlen uns gastroenterologisch heute wieder in der Lage, Sabines Geburtstag nachzufeiern, und tun dies zunächst Bei Otto, einem bayrischen Bierlokal. Die Kellnerinnen mit Schlitzaugen sehen im Dirndl sicher ein wenig gewöhnungsbedürftig aus. Einen unvergesslichen Abschluss des Abends bringt der Besuch der Moon Bar im obersten, 63. Stock eines Wolkenkratzers. Das Besondere ist, dass die Bar weder überdacht ist, noch (Glas-)Wände hat, und man einen unbeschreiblichen Blick über die Lichter der Millionenstadt hat, quasi als würde man auf einem fliegenden Teppich sitzen. Km 124/6.266/50.667.

 

Dienstag, 29. März 16, Tag 36/230: Bangkok

Das öffentliche Verkehrsnetz in Bangkok ist sehr schlecht ausgebaut, aber wenn man weiß, dass alle Bangkoker Taxi- und Tuktuk-Fahrer Halunken sind, und man konsequent darauf besteht, dass das Taxometer eingeschaltet wird, ist Taxifahren nicht teuer. Wir lassen uns gleich in der Früh zum Königspalast bringen und absolvieren unser Sightseeing-Programm recht flott, denn die Luft ist heiß, schwül und steht. Nur der Schweiß läuft. Zu Mittag sind wir schon wieder auf Achse raus aus der Stadt. In Samut Songkram sehen wir uns den berühmten Railway Market an, ein Markt auf den Bahngleisen, bei dem Züge nur zentimeterweit an Waren, Verkäufern und Kunden vorbeifahren. Wir sind auch pünktlich zu der Zeit am Markt, als einer der drei täglichen Züge durchfahren soll, doch leider ist die Bahnlinie vorübergehend eingestellt. Also Market ja, Railway nein. Ähnlich ergeht es uns an den Floating Markets in Amphawa und Samnoen Saduak, die bei unserer Ankunft gerade nicht stattfinden. Da sind wir aber selber Schuld: Typischer Planungsfehler, Reiseführer schlecht gelesen. Als wir dann auch noch die Fledermaushöhle bei Ratchaburi nicht finden, machen wir Schluss für heute und übernachten auf einer freien Fläche am Stadtrand von Ratchaburi. Km 160/6.426/50.827.

   

Mittwoch, 30. März 16, Tag 37/231: Phetchaburi

Heute haben wir mehrere Begegnungen mit dem thailändischen Militär. Und jedes Mal sind wir auf das Höchste verwundert, wie problemlos man in ein vom Militär kontrolliertes Areal gelangen und sich darin frei bewegen kann. Aber vielleicht der Reihe nach: In Phetchaburi fahren wir mit einer Standseilbahn auf den Palasthügel und besichtigen die in verschiedenen Baustilen errichteten Gebäude: Palast, Tempel, Stupa. Von hier hat man einen schönen Blick über die Stadt, aus der der Wat Mahathat Worawihan, der Weiße Tempel, herausleuchtet. Wir statten der Khao Luang-Höhle einen Besuch ab und sehen uns dann den auf dem Gelände einer Militärbasis gelegenen Ratchaniwet-Palast an. Die Einfahrt ist von bis an die Zähne bewaffneten Soldaten bewacht, die aber anscheinend jeden samt Fahrzeug passieren lassen. Der Sommerpalast Rama des VI. nördlich von Hua Hin befindet sich ebenfalls auf Militärgelände, in das wir problemlos einfahren können. Vor dem Kassenhäuschen macht man uns darauf aufmerksam, dass der Palast, den man laut Reiseführer ohnehin nur von außen besichtigen kann, heute geschlossen ist, aber man lässt uns ungehindert einen Spaziergang um den Palast machen. Wir übernachten auf dem Freizeitgelände des Thailändischen Militärs südlich von Hua Hin direkt am breiten Sandstrand. Auch hier lassen uns bewaffnete Wachen passieren und es interessiert sich kein Mensch für uns. Wie angenehm! Km 153/6.579/50.980.

Donnerstag, 31. März 16, Tag 38/232: Prachuap Khiri Khan

In Pranburi geben wir uns ein morgendliches Bad und sehen uns dann den Mangrovenwald an, durch den man bequem auf Holzstegen gehen kann, ohne dass einem der Schlamm durch die Zehen quillt, man von Blutegeln ausgesaugt oder von Krebsen gezwackt wird. Von Sumpf-, Fleck- und Rückfallfieber ganz zu schweigen. In Prachuap Khiri Khan statten wir dem Teakholztempel Wat Ao Noi einen Besuch ab und essen in einem Restaurant an der Strandpromenade gut und günstig zu Mittag. Der Strand ist so gut wie menschenleer. Die Thai sind keine Sonnenanbeter und Ausländer verschlägt es nur wenige her. Südlich von Bang Saphan machen wir an der einzigen Sanddüne Thailands Halt. Wäre sie nicht durch Wegweiser mehrfach angekündigt und mit einer Tafel "Sand Dune" gekennzeichnet, wäre sie uns wohl gar nicht aufgefallen. Der Strand in dieser Gegend wäre paradiesisch, wäre da nicht der viele angespülte Müll. Wir übernachten in einem Pinienwald am Strand vor einem Dorf. Die Dorfjugend spielt Fußball am Strand, dampft aber vor Sonnenuntergang geschlossen ab. Km 237/6.815/51.217.

Freitag, 1. April 16, Tag 39/233: Phang Nga Bay

Während wir Kaffee kochen, geht die Sonne über dem Meer auf. Welch herrliche Aussicht vom Frühstückstisch! Auf der heutigen Fahrt geht es meist durch landwirtschaftlich intensiv genutzte Flächen: Öl- oder Kokospalmen, darunter Bananen oder Obstbäume, ganz unten Gemüse. Seit längerem klettert das Thermometer wieder einmal auf 40 Grad. Am Nachmittag erreichen wir die Bucht von Phang Nga an Thailands Westküste, wir befinden uns nun am Indischen Ozean. Wir mieten ein Boot für eine Tour durch die von Mangroven gesäumten Kanäle zu den bizarren Felsen in der Bucht. Die Fahrt ist echt phantastisch, sie führt unter anderem zur besonders beeindruckenden Pfahlbausiedlung Koh Panyi samt Moschee an einer Felseninsel und zum James Bond Felsen. Im Phang Nga Nationalpark finden wir einen 1a-Nachtplatz. Seit langem hören wir hier wieder einmal den Muezzin zum Gebet rufen. Km 407/7.223/51.624.

Tempel im Neo-Khmer(?)-Stil, N   8.526498° E 98.719899°. Muslimische Pfahlbausiedlung Koh Panyi, N  8.335762° E 98.502985° 

Samstag, 2. April 16, Tag 40/234: Krabi

In Krabi halten wir uns nur kurz auf, die Stadt hat für uns nicht viel zu bieten. Ich weiß, andere schwärmen davon und bleiben eine Woche. Wir fahren lieber an die Strände westlich von Trang. Hier gibt es Bilderbuchstrände über -zig Kilometer, beginnend mit dem Hat Pak Meng, an dem sich unzählige kleine und kleinste Lokale, oft nur mit einem oder zwei Tischen, unter den Pinien befinden. Dann sind über einen längeren Abschnitt die Pinien eingemauert, so dass man hier ein Fahrzeug nicht im Schatten parken kann. Dem entsprechend ist der Strand hier menschenleer. Dann folgt ein wunderschöner Strand mit breitem Piniengürtel zwischen Straße und Meer (Hat Chantg Lang). Der gut fünf Kilometer lange breite Sandstrand Hat Yao ist nur an beiden Enden mit dem Auto erreichbar, dort gibt es jeweils ein paar Badende. Dazwischen: kein Mensch. Wir campieren am südlichen Ende in einem Pinienwäldchen. Nach einem kurzen Strandspaziergang schmerzt meine linke Ferse, in die ich mir schon vor ein paar Wochen einen Dorn oder Schiefer eingetreten habe. Bisher hat das aber kaum weh getan, ich hab's nur  bei der Besichtigung von Tempeln gespürt, wo man ja die Schuhe ausziehen muss. Die Stelle ist nun ziemlich angeschwollen und schreit nach einer Notoperation. Das Betäubungsmittel ist schon länger abgelaufen, aber es wirkt noch und ich spüre vom Eingriff nichts. Glücklicherweise finde ich den Schiefer rasch und muss nicht lange in der Wunde herumstochern. Pflaster drauf, fertig. Später, vor dem zu Bett gehen, pocht die Ferse dann heftig. Hoffentlich braucht es morgen nicht eine Amputation ... Km 235/7.458/51.859.

Hat Yao, N  7.309299° E 99.394618°. 

Sonntag, 3. April 16, Tag 41/235: nach Malaysia

Heute gönnen wir uns das letzte Mal den Luxus "Wohnen direkt am Strand". Direkt vom Bett ins Meer, das wird uns fehlen. Via Trang, Phattalung und Hat Yai geht es durch den äußersten Süden Thailands. Hier leben viele Muslime, die Moscheen werden häufiger, buddhistische Tempel und Buddhastatuen weniger. An der Grenze geht es hüben wie drüben schnell, wenngleich ein wenig chaotisch ab. 

 

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