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100 Botswanische Pula = 11,10 Euro ... nach Botswana. Die Grenzstelle hier ist ähnlich einfach. Unsere Reifen und Schuhsohlen werden desinfiziert, man lässt sich die am Auto eingestanzte Fahrgestellnummer zeigen, will auch die Motornummer sehen, will lange nicht akzeptieren, dass es die nicht gibt, trägt unsere Einreise in zwei Bücher ein, will uns als Machtdemonstration die gewünschten 30 Tage Aufenthalt zunächst nicht geben, dann aber doch, als ich vom Geld im Land Ausgeben rede. Es fallen keinerlei Kosten bei der Einreise an. Auf einem Feldweg geht es weiter, wir passieren das "Dorf" Dobe, das nur aus zwei, drei Hütten und einer Kirche zu bestehen scheint, und durchfahren die Aha-Hills, die so unspektakulär sind, dass wir sie beinahe übersehen hätten. Die Trotsky-Cave macht die Enttäuschung jedoch wieder gut. Erstaunlicherweise gibt es weder ein Gate, an dem man Eintritt bezahlt, noch ein paar selbst ernannte Führer oder Souvenirverkäufer. Es ist einfach gar niemand da. Unser Reiseführer warnt vor der Gefahr, sich in der vielverzweigten Höhle zu verirren und empfiehlt, streng den ausgelegten Nylonschnüren zu folgen. Ich steige mit zwei Taschenlampen bewaffnet durch den Nordeingang (S20 01.300 E21 21.280) ab und komme in eine noch vom Tageslicht ein wenig erleuchtete Halle mit Stalagtiten. Die Höhle ist völlig unerschlossen, es gibt keine Stufen, kein Geländer, natürlich auch kein Licht. Auch von einer Nylonschnur ist nichts zu sehen. Ich erforsche die Halle und erkenne, dass ohnehin alle Gänge mit einer Ausnahme blind enden. Ich folge diesem einen Gang und im Nu ist es stockdunkel und es ist unangenehm warm. Nun verzweigt sich der Gang sehr wohl immer wieder und ich begrabe rasch die Hoffnung, bis zum Südeingang zu kommen (es sollen 1,5 Kilometer sein, während die Entfernung der Eingänge über Tag nur 250 Meter sind). Wenn man hier nicht höllisch aufpasst, hat man sich verirrt. Ich gehe zum Eingang zurück und finde etliche Stachelschweinstacheln. Wir fahren nun zum Südeingang (S20 01.452 E21 21.248), durch den ich wieder einsteige. Bäume, die am Eingang stehen, schicken ihre Wurzeln gut zehn Meter in die Höhle. Immer wieder hängen kleine Fledermäuse von der Decke. Der Boden der Höhle besteht meist aus Sand, aus dem dann und wann Stalagmiten wachsen, es gibt auch mehrere Tropfsteinsäulen. Eine Schnur gibt es auch hier nicht. Bald schaffe ich es wirklich, dass ich mich verirre. Hätte ich nicht für möglich gehalten. Die Höhle ist echt gemein verzweigt und ich finde nur zurück, indem ich jeden Weg, der nicht der richtige ist, mit einem Strich im Sand kennzeichne, damit ich ihn nicht nochmals gehe. Nach dem Aufstieg zum Ausgang bin ich wegen der Hitze in der Höhle und der Schwüle draußen schweißgebadet. Ein kaltes Bier wirkt echte Wunder! Wir fahren nun auf einem schmalen Weg, der sich durch den dichten und nach der Regenzeit grünen Busch windet, weiter Richtung Osten. Kaum einmal sind 40 km/h möglich, denn auch wenn wir den ganzen Tag nur dreimal auf andere Fahrzeuge treffen, kann doch hinter jedem Busch ein Auto daherkommen. Obwohl die Gegend nicht bewohnt ist, ist sie ausgesprochen wildarm, wir treffen nur auf einen einzelnen Elefanten, ein paar Warzenschweine und eine Herde Zebras. Keine Giraffen, Antilopen, Gazellen, Springböcke, wie man sie in der Landschaft erwarten würde. Erst am späten Nachmittag verläuft der Weg auf einer geraden Trasse, auf der es flotter dahingeht, allerdings steht hier nach der Regenzeit noch oft das Wasser in Form von Schlammpfützen, die wir durchfahren müssen. Nachdem es ganzen Tag bedeckt war, verschwinden am Abend die Wolken und wir haben eine tolle sternklare Nacht. Der Mond ist noch nicht aufgegangen und auch sonst stört kein Licht den Blick auf die Milchstraße. Was hingegen schon stört, sind die Mücken, die nach Sonnenuntergang in Erscheinung treten. Es sind eigentlich nicht viele, wir haben uns jetzt am Ende der Regenzeit viel mehr vorgestellt, doch ein paar Stiche kriegen wir ab und wir beginnen mit der Malariaprophylaxe mit Doxycyclin. Km 191/1.070/44.512. |
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Freitag, 22. April 11, Tag 6, Maun Obwohl es in der Nacht nicht geregnet hat, ist draußen alles feucht. Der Himmel ist von sehr tief stehenden Wolken bedeckt und wir sind bedrückt, weil es bei dem Wettter nichts wird mit einem Rundflug über das Okavango-Delta. Im feuchten Sand sind zahlreiche frische Elefantenspuren zu sehen, auch sehr nah an unserem Auto. Erfreulicherweise haben die vorbeiziehenden Dickhäuter in der Nacht keinen Krach gemacht und uns nicht geweckt. Heute pendelt unsere Tachonadel schon bei stehendem Auto zwischen 80 und 120 und nach kurzer Fahrt fällt sie auf Null. Dabei handelt es sich um ein bekanntes Problem unseres Buschtaxis, eine Altlast aus dem Senegal 2005. Da hat ein ungeschickter Mechaniker das Kabel des Tachoabnehmers abgerissen und nur notdürftig repariert. In der Folge machte der Tacho manchmal Macken, wenn das Buschtaxi unten nass wurde. Seit ich allerdings einen Batzen Fett auf die Steckverbindung geschmiert hatte, funktionierte alles wieder einwandfrei. Zunächst geht es noch etwa 30 Kilometer auf der Piste weiter bis zur Asphaltstraße Shakawe-Sehitwa. Plötzlich sehen wir auf dem Weg Hyänen, die die Flucht ergreifen, als sie uns sehen. Sie haben ein Kalb gerissen und gerade ihre Mahlzeit begonnen. In einiger Entfernung verstecken wir uns hinter einem umgestürzen Baum und sehen zu, wie alle außer einer, dem Aufpasser, ihr Frühstück fortsetzen. Während wir auf der Asphaltstraße nach Sehitwa und weiter nach Maun fahren, lichtet sich die niedrige dunkle Wolkenschicht und gibt eine hohe aufgelockerte Bewölkung frei. Wir machen uns Hoffnung. Da in Maun zwei Bankomaten kein Geld hergeben, wechseln wir einen kleinen Betrag in einer Wechselstube zu sehr schlechtem Kurs, wir werden, wo es geht, mit der Kreditkarte bezahlen. Nach Einkauf, Internet und Tanken erfreuen wir uns in einem Chicken-Restaurant an einem unterernährten Huhn. Dann fahren wir zum fast im Stadtzentrum gelegenen International Airport und finden auf Anhieb eine Agentur, die uns praktisch sofort einen Flug über das Okavango-Delta ermöglicht. Mit der Cessna 172 mit dem treffenden Kennzeichen A2-SKY fliegen wir in einer Höhe von 4.600 Fuß zunächst etwa 40 Meilen nach Norden, dann die gleiche Strecke nach Westen und wieder nach Maun zurück. Wir sehen zunächst, dass die Stadt weit größer ist, als wir gedacht haben. Dann geht es über Sümpfe, Flussläufe, Seen und Tümpel. Dazwischen grüner Busch, Palmen, vereinzelt Hütten, Pferche, die eine oder andere Lodge mit eigenem Airstrip. Vielfach sind Wege erkennbar, doch sie sind überschwemmt oder erkennbar aufgeweicht. Außer ein paar Elefanten und Gazellen sehen wir aus der Luft keine Tiere, sie sind jetzt am Ende der Regenzeit weit verstreut, da praktisch überall Wasser zu finden ist. Erst zur Trockenzeit trifft sich hier wieder alles.
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Samstag, 23. April 11, Tag 7, Nxai-Pan-Nationalpark Pünktlich zum Frühstück hört es auf zu regnen, sodass wir im Freien sitzen können. Leider ist der Kühlschrank heute nicht ordentlich kalt; das Error-Licht blinkt. Auf der Fehlersuche entdecke ich, dass an der dritten und vierten Batterie je eine Batterieklemme locker ist. Mit dem Festziehen der beiden Muttern scheint das Problem behoben. Wir fahren das kurze Stück zum Gate (S20 13.729 E24 39.329) des Nxai-Nationalparks. Der Eintritt kostet 120 BWP (13,30 Eur) p.P. und 50 (5,50 EUR) fürs Auto, doch der ist beim zehn Kilometer entfernten Gate des Magkadigkadi-Nationalparks zu bezahlen. Das wollen wir natürlich nicht und kriegen das Angebot, am Abend nach der Ausfahrt auf dem Weg nach Maun dort zu bezahlen. Da wir ja von Maun kommen und in die andere Richtung weiterwollen, hilft das nicht. Die Lady telefoniert und verspricht, es wird am Abend bei der Ausfahrt jemand hier am Gate sein, der befugt ist, das Eintrittsgeld entgegenzunehmen. Also nichts wie rein in den Park. Obwohl es in den letzten Tagen viel geregnet hat, ist es erstaunlich trocken, nur in den Fahrspuren steht oft das Wasser, zudem haben sich einige Seen gebildet, die durch- oder umfahren werden können. Am Main-Camp will man unser Permit sehen. Ich erklär dem Ranger, warum wir noch keines haben und meine, er kann gern die Lady anrufen, doch es scheint kein Telefon zu geben und er lässt uns passieren. Wir fahren eine große Runde durch die etwa 10 x 15 Kilometer große Pfanne. Es handelt sich hier um keine Salzpfanne, sondern um eine mit jetzt grünem niedrigen Gras und wenigen Büschen bewachsene Ebene. Die Landschaft fasziniert uns beide, gefällt uns viel besser als der dichte Busch, den wir die letzten Tage durchfahren haben. Hier kann man die beinahe Unendlichkeit der Landschaft erahnen. Dazu kommt, dass wir so gut wie alleine hier sind; nur zwei Fahrzeuge sind uns seit dem Morgen begegnet. Entgegen der Ankündigung der Lady am Eingang gibt es doch viele Tiere zu sehen: sehr viele Zebras, dann Giraffen, Oryxe, Gnus, einige Kuhantilopen und Gazellen, einen Fuchs, außerdem enorm viel Elefantenkacke, aber keine Elefanten. Zu Mittag rasten wir in der Pfanne, die Sonne scheint, es ist perfekt. Wir machen nun noch einen Abstecher zu den Baines-Baobabs, einer wunderschönen Gruppe von Affenbrotbäumen, die vor 150 Jahren von Thomas Baines gemalt wurde und die sich angeblich auch heute noch nicht von Baines Gemälde unterscheidet. Unser Reiseführer spricht von zwei parallelen Zufahrten, von denen man die kürzere zur Regenzeit meiden sollte, weil sie recht schlammig ist. Auch die Lady hat uns die längere Zufahrt empfohlen. Somit also zwei Gründe, die kürzere zu wählen. Sie ist keinesfalls schwierig zu befahren, es spritzt nur häufig der Schlamm hoch, was aber kein Problem darstellt, da unser Auto ohnehin schon die Farbe des Bodens trägt. Nun führt die Piste durch eine seichte Senke, die jetzt ein See ist. Obwohl es eine Umfahrung gibt, ist die Durchfahrt des ca. 200 Meter breiten Sees natürlich eine Herausforderung, noch dazu, wo zwei kleine, flache Inseln einen oder zwei Zentimeter aus der Wasseroberfläche ragen. Wir wagen uns also rein, erreichen problemlos die erste Insel, die zweite Insel und haben somit etwa die Hälfte der Durchfahrt geschafft. Dann verlässt mich plötzlich der Mut, oder siegt die Vernunft? Ich will das Risiko nicht eingehen, das Auto hier in der Einöde zu versenken, wo weit und breit kein Baum für die Seilwinde ist, und ja auch gar keine Notwendigkeit für dieses Abenteuer besteht, weil es ja die Umfahrung gibt. Ich wende, fahre zurück und genieße die lobenden Worte von Susi, die die Entscheidung, durchzufahren vorher mitgetragen hatte. Die Baobabs stehen in einer Gruppe an einem See, wie im Bilderbuch. Einfach toll! Das wäre der perfekte Platz zum Campen. Wenn's nicht verboten wäre. Für die Rückfahrt wählen wir dann die längere Route, die übrigens auch nicht trocken ist. Bei der Ausfahrt aus dem Park ist die zur Einhebung des Eintrittsgeldes befugte Person nicht anwesend und wir müssen die zehn Kilometer zurück Richtung Maun fahren. Sagt die Lady. Tun wir nicht, sage ich. Wir finden dennoch eine Lösung, die alle befriedigt. Wir übernachten am Platz von gestern. Auch heute zieht wieder ein Gewitter auf, doch wir können noch im Freien kochen, essen und abwaschen. Erst jetzt, als wir im Auto sitzen und ich diese Zeilen schreibe, beginnt es zu regnen und zu hageln. Km 153/1.547/44.989. |
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Ostersonntag, 24. April 11, Tag 8, Kubu-Island Bei wolkenlosem Wetter brausen wir auf der Asphaltstraße Richtung Nata. In Gweta kaufen wir Brot, Kartoffeln und Cola. Recht viel mehr gibt es in dem einzigen heute offenen Laden auch nicht. Ca. 20 Kilometer vor Nata biegen wir (S20 10.702 E26 01.425) nach Süden auf die die Sowa-Pan entlangführende Piste ein. Diese Pfanne wird im Reiseführer als Salzpfanne mit weißer Oberfläche beschrieben. Doch sie ist grasbewachsen, von weiß keine Spur. Wir fahren auf einem flachen Rücken, links die Pan, rechts eine tiefer liegende Buschebene, passieren einzelne Hütten, wenige Krale, treffen auf Rinderherden. Auf der vermeintlich einsamen Strecke kommen uns immer wieder Südafrikaner mit Geländewagen, teilweise mit Geländewohnwagenanhängern entgegen. Wird fast schon zur Plage, weil wir ständig ausweichen müssen. Kurz vor dem Veterinärzaun steht Wasser in den Fahrspuren, daneben gibt es unzählige weitere Spuren, in denen ebenfalls das Wasser steht. Wir suchen uns eine aus und bleiben prompt stecken. Nur mit Mühe und unter Einsatz aller verfügbaren Gänge und Sperren arbeitet sich unser Buschtaxi Zentimeter für Zentimeter zurück aus dem Schlamm. Beim nächsten Versuch an einer anderen Stelle klappt die Durchfahrt dann besser. Kurz nach dem Veterinär-Gate (S20 45.800 E25 44.330) biegen wir auf die Nordzufahrt zum Kubu-Island ein, die durch trockenen Busch führt, erst im letzten Abschnitt geht es durch ein paar Pfützen. Dann taucht die "Insel" auf. Kubu-Island ist eine ca. einen Kilometer lange und 200 Meter breite Felseninsel inmitten der Sowa-Pfanne. Von Nordwesten und Südwesten gibt es zwei Zufahrten. Entlang der von uns heute gefahrenen Zufahrt ist die Pfanne grün. An allen anderen Seiten der Insel aber ist die Pfanne feucht-sandig, etwa so wie ein völlig flacher Strand bei Ebbe. Die Insel besteht aus rötlichen Felsen, auf und zwischen denen unzählige bizarre Affenbrotbäume stehen. Wir machen einen ausgedehnten Spaziergang auf und um die Insel und erheben sie zu einem der schönsten Plätze auf Erden! Wir übernachten auf dem Camp (Regulär 230 BWP für 2 P + Auto = 25,50 EUR, verhandeln möglich), das so weitläufig ist, dass es trotz der Anwesenheit einer Unzahl von Südafrikanern recht ruhig ist. Erstmals gibt es ein Lagerfeuer, das wir an der Restglut von gestern(!) enzünden. Bemerkenswert: Auf Kubu-Island gibt es keine Mücken! Km 256/1.803/45.245. |
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Ostermontag, 25. April 11, Tag 9, Sowa-Pan Als wir bei Sonnenaufgang aufstehen, sind die meisten unserer Nachbarn bereits abgefahren. Da wir hingegen nicht auf der Flucht, sondern im Urlaub sind, verabschieden wir uns von diesem schönen Platz mit einer langsamen Rundfahrt um die Insel. Wir verlassen Kubu-Island über die Südzufahrt durch die Sowa-Pan, die trotz des Regens der letzten Tage befahrbar, allerdings "wet" sein soll, wie uns der Ranger gestern sagte. Anfangs geht es ein Stück auf trockenem Sand, doch bald führt die Spur in einen See. Das Wasser steht allerdings maximal 20 Zentimeter und ist einigermaßen klar, sodass man die Fahrspur immer sieht. Die Durchfahrt ist vielleicht 300 oder 400 Meter lang, dann geht es durch Schlamm. Bald erkennen wir, dass man am besten in der ältesten, ausgefahrensten Spur fährt. Hier steht zwar das Wasser am tiefsten und es spritzt eine Fontäne hoch, aber der Untergrund ist gut gefestigt und man sinkt nicht ein. Fährt man jedoch in einer der vielen Nebenspuren oder zieht selbst eine neue Spur, ist die Gefahr, im Schlamm stecken zu bleiben, groß. Neuerlich geht es durch einen mehrere hundert Meter großen See, diesmal ist nicht überall der Grund sichtbar, aber man erkennt am anderen Ufer die Fahrspur wieder. Außerdem folgt das Auto ohnehin den unter Wasser vorhandenen Fahrrillen, wenn man das Lenkrad loslässt. Dann ist es wieder ein Stück trocken und wieder kommen verschieden lange schlammige Passagen und Seen. Unser Buschtaxi ist im Nu dreckig wie nie zuvor. Das kann sich keiner vorstellen. Wir kommen zum südlichen Veterinär-Gate (S20 58.610 E25 37.180), wo wir einfach durchgelassen werden. Nun geht es ca. 30 Kilometer auf einer Buschpiste nach Süden und danach auf einer breiten Piste nach Mosu, einem Dorf, das sehr nett an einer Geländestufe liegt, die wir außerhalb des Dorfes hochfahren. Wir genießen den tollen Blick auf die Sowa-Pan und machen eine ausgedehnte Mittagsrast. Kurz nach Mosu erreichen wir die Asphaltstraße nach Francistown, auf der es zügig vorangeht. Beidseits der Straße befinden sich Zäune, die verhindern sollen, dass Vieh auf die Straße läuft. Doch die Bauern lassen ihre Kühe auf dem breiten Grasstreifen beidseits zwischen Straße und Zaun weiden. Selbstverständlich fahren wir sehr vorsichtig an den Tieren vorbei, doch einmal wendet eine Kuh, die gerade die Straße verlassen hat, und will wieder auf die Fahrbahn. Eine Notbremsung verhindert die Kollision, doch unsere Stoßstange kommt der Kuh bis auf wenige Zentimeter nahe. Etwa 40 Kilometer vor Francistown übernachten wir zwischen einem Wäldchen und Feldern. Spät am Abend erreicht uns ein Anruf von unserer Tochter Anna, die sich Sorgen gemacht hat, weil sie seit einigen Tagen keine Standortmeldungen per SMS erhalten hat und von einem zehntägigen Streik des öffentlichen Dienstes in Botswana gelesen hat. Beides erstaunt uns, denn von einem Streik war bisher nichts zu bemerken und wir haben mit einer Ausnahme, wie vereinbart täglich ein SMS geschickt. Nur auf Kubu-Island gab es kein GSM-Netz und das Satellitentelefon wolle sich nicht am Sat-Netz anmelden. Könnte ja sein, dass das und die nicht angekommenden SMS etwas mit dem Streik zu tun haben. Jedenfalls können wir Anna beruhigen: Es geht uns gut. Wir sind schon gespannt, ob sie uns morgen aus Botswana rauslassen, denn angeblich streiken auch die Grenzbeamten. Km 247/2.050/45.492. Dienstag, 26. April 11, Tag 10, Francistown Wir verbringen den Vormittag in Francistown mit Einkaufen, Tanken, Autowaschen und Internet. Von meiner Mutter erfahren wir am Telefon, dass ein ehemaliger Nachbar verstorben ist. Das tut uns sehr leid, denn ich habe fast 20 Jahre neben ihm gewohnt. In Franzistown ein anständiges Mittagessen zu kriegen ist nicht leicht, zwei Lodgen, die wir aufsuchen, bieten mittags keine Küche an, und da unser Hunger immer größer wird, landen wir in einem Fastfood-Restaurant, in dem wir dann aber doch ziemlich lange auf die Steaks warten. Dann geht's ab zur Grenze, wo man von einem Streik überhaupt nichts bemerkt. In 15 Minuten sind wir ausgereist. |
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