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1.000 Sambische Kwacha = 0,17 Euro

Auf sambischer Seite werden wir dem Helferkollegen "übergeben". Hier werden wir zuerst im Immigration Office jeweils 50 USD = 38 EUR für das Visum los. Dann geht es ins Versicherungsbüro, ein finsteres Loch, in dem man erst nach einigen Minuten sein Gegenüber, den Versicherungsagenten, erkennt. Der lässt mich wissen, dass die minimale Versicherungsdauer 1 Monat beträgt und die Versicherung 330.000 ZMK = 56 EUR kostet und schon langt er nach meinen Fahrzeugpapieren. Die hab ich aber fest in der Hand, lächle den Herrn an und meine, das muss wohl ein Irrtum sein. Nein, meint er, kein Irrtum. Das Spielchen, das ich hier nicht näher ausführen will, gipfelt darin, dass ich meine Handy zücke und meine Freunde "anrufe", die hier vor zwei Wochen unterwegs waren und mir bestätigen, dass sie nur 25 USD = 19 EUR bezahlt haben, und endet in einem vorgetäuschten Wutausbruch meinerseits und einem Preis von 25 USD für die Versicherung. Beim Zoll fallen keine Kosten an. Dann sind noch 30 USD = 23 EUR Road-Tax zu bezahlen. Ich sage aufs Geratewohl: ist zu teuer, meine Freunde haben vor zwei Wochen ... Und so bezahlen wir nur 20 USD = 15 EUR; Quittung gibt es ohnehin keine. Unser Helfer will uns nun noch eine Garnitur Reflektoren, die in Sambia vorgeschrieben sind, verkaufen, die haben wir aber schon besorgt. Wir wollen noch unsere restlichen tansanischen Schillinge wechseln, doch auch auf dieser Seite der Grenze gibt es den gleichen Wechselkurs, ist auch kein Wunder, die Gesichter der Geldwechsler kommen mir sehr bekannt vor, es sind die gleichen von drüben. Unser Helfer kriegt ein Bier für seine Hilfe, womit er nicht sehr zufrieden ist, aber er hätte mich im Versicherungsbüro die volle Latte blechen lassen. Auf guter Asfaltstraße geht es nach Südwesten, wir kommen rasch voran, denn es gibt nur wenig Verkehr und kaum Ortschaften. Wir machen einen Abstecher zu den Chipoma-Wasserfällen (Eintritt: 3 USD = 2,30 EUR p.P. plus 3 fürs Auto, Camping bei den Fällen offiziell weitere 7 USD = 5,40 p.P. plus 7 fürs Auto, alles zahlbar in ZMK) und campieren (der Caretaker ist ein netter Mann) sehr idyllisch einschließlich Regenschauer während des Kochens und späterem Lagerfeuer direkt an den Fällen. Km 296/2.050/18.680.

Freitag, 30. Jänner 9, Tag 13, Shiva Ngandu

Der Caretaker ist uns noch 5.000 ZMK = 0,85 EUR Wechselgeld schuldig, das kriegen wir, wenn wir am Rückweg vom Wasserfall im Dorf durchfahren. Doch der Kerl ist nicht da und keiner weiß wo er ist. So ein Schlitzohr! Es ist nicht mehr weit bis Shiwa, das wir daher schon um halb neun erreichen (Besichtigung mit Führung von 9-11, 20 USD = 15 EUR oder 70.000 MK = 12 EUR p.P.). Shiwa  Ngandu ist ein 1920 von Steward Gore-Browne im altenglischen Stil errichtetes Herrschaftsanwesen. Auch wenn heute an jeder Ecke ein wenig Renovierung gut täte, ist das Estate sehr beeindruckend, umso mehr, wenn man bedenkt, dass 1920 keine Wege oder gar Straßen existierten, um das Baumaterial herzutransportieren. Auch die gesamte heute noch original vorliegende Inneneinrichtung musste von Trägern von der Ostküste Afrikas über tausende von Kilometern über Berge und durch Sümpfe getragen werden. Seinerzeit war das Anwesen ein durch den Export von Agrarprodukten Gewinn bringendes Unternehmen, seit dem Einbruch der Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse kann es nur mehr mit Mühe am Leben erhalten werden. Ein Teil des Estates, das heute von einem Enkel Gore-Brownes geführt wird, kann besichtigt werden, außerdem kann man herrschaftliche Zimmer zu gehobenen Preisen mieten (Nächtigung 270 EUR p.P.). Wir werden zunächst durch die Kapelle und dann durch das Haus geführt, erhalten ausführliche Informationen zur Familiengeschichte und zum Anwesen selbst. Am meisten beeindruckt uns, dass wir nicht durch ein totes Museum geführt werden, sondern durch ein lebendes Haus. Möbel, Geschirr, Bücher, alles wird ja noch benützt, entweder von den Besitzern oder von den Gästen. Für Details siehe www.shiwangandu.com. Auf der Weiterfahrt haben wir einen Platten, ganz plötzlich fahren wir auf der Felge. Wir wechseln das Rad und können dann als Ursache ein abgerissenes Ventil identifizieren. Gut dass wir Ventile mithaben, denn die sind für schlauchlose Reifen hier kaum zu kriegen. Die Arbeit, das Ventil selbst zu wechseln, tun wir uns nicht an, das wird an der Tankstelle in Mpika kostengünstig (10.000 ZMK = 1,70 EUR) erledigt. Hier machen wir auch noch eine Runde durch den Markt, kaufen Brot, weiters ein Germteiggebäck, das so schmeckt wie Mutters Gebackene Mäuse, und ungeröstete Erdnüsse. Die schmecken uns recht gut, nur sind sie nicht so leicht zu öffnen. Außerdem gibt es auf dem Markt getrocknete Maden, die als Knabbereien verkauft werden. Leider haben wir den Fotoapparat im Auto, zu dumm! Ohne viel Abwechslung, so wie schon die letzten paar hundert Kilometer geht es auf dem Highway weiter, beidseits der Straße sattgrüner niedriger Busch, darin kaum sichtbar wenige Hütten, ein paar Felder, alles mehr oder weniger eben. Die Straße ist im wesentlichen gerade und gut ausgebaut, nur leider gibt es in unregelmäßigen Abständen Schlaglöcheransammlungen, die zum Abbremsen auf Schritttempo zwingen. Wir finden einen netten Nachtplatz auf einer Schneise neben dem Highway und können auch noch eine schnelle Mahlzeit kochen, bevor der Regen wieder beginnt. Km 400/2.450/19.080.

Samstag, 31. Jänner 9, Tag 14, Lusaka

Heute ist ein reiner Fahrtag. Zu Mittag erreichen wir Kabwe, wo wir seit Sansibar erstmals wieder ein Internetcafe finden, wo wir unser Notebook anstöpseln können. Doch die Verbindung ist so langsam und ständig unterbrochen, dass wir nur einen Teil unserer Mails empfangen können. Erst kurz vor Lusaka wechselt die Landschaft ein klein wenig. Es gibt nun mehr Felder, teilweise auch sehr große, zu Farmen gehörend. Lusaka durchfahren wir einfach, es gibt dort nichts besonderes zu sehen oder zu tun. Südlich von Lusaka wird es ein wenig hügelig, eine willkommene Abwechslung nach tausend Kilometern Ebene. Wir übernachten neben der Straße Lusaka-Livingstone im Busch. Da es am Abend nicht regnet (hat es schon am Nachmittag), wird aufwändig gekocht: Spiegeleier, Pommes frites und Tomatensalat. Leider gibt es viele Mücken. Km 614/3.064/19.694.

Sonntag, 1. Februar 9, Tag 15, Livingstone, Victoria-Falls

Die letzten 100 Kilometer bis Livingstone sind sehr mühsam, da im ersten Teil die Straße neu gebaut wird und man eine rumpelige Umleitung fahren muss und im zweiten sieht man, warum die Straße neu gebaut werden muss: Es ist kaum mehr Asphalt da. In Livingstone fahren wir zielstrebig zu den Fällen. Der Parkplatz macht einen sicheren Eindruck, kostet 3 USD = 2,30 EUR, doch niemand kassiert. Wir überlegen kurz, ob wir die Fälle mit Minimalbekleidung und Badeschlapfen oder mit normaler Kleidung, Regenjacke und Sportschuhen besichtigen wollen und entscheiden uns für letztere Variante. Der Eintritt zu den Victoriafällen kostet 10 USD = 7,70 EUR p.P. Wir gehen zunächst den Bridge-Trail, von dem aus sich ein schöner Ausblick auf die Straßen- und Bahnbrücke und den Sambesi unterhalb der Fälle bietet. Dann ziehen wir uns die Regenjacken an und gehen den Eastern-Cataract-Trail. Wir stehen etwa auf gleicher Höhe zur Fallkante und sehen, wie die ungeheuren Wassermassen vor uns in die Tiefe stürzen. Die Gischt regnet auf uns nieder und wir sind trotz der Regenmäntel in Kürze ziemlich durchnässt. Nur an wenigen Stellen kann man überhaupt daran denken, einen Fotoapparat aus der Tasche zu nehmen. Das von einem unglaublichen Tosen begleitete Naturschauspiel  ist kaum in Worte zu fassen, so grandios wie kaum etwas je zuvor gesehenes ist es. Völlig durchnässt gehen wir zurück und dann ein Stück den Sambesi oberhalb der Fälle entlang. Hier wirkt er ruhig, grad so, als wüsste er noch nicht, was auf ihn zukommt. Nachdem wir uns trockene Kleidung angezogen haben, fahren wir nach Livingstone zurück, essen im "Hungry Lion" vorzügliches Huhn und schlendern noch über den Souvenirmarkt, wo wir zwei nette Gehstöcke erstehen. Nun habe ich eine Überraschung für Susi: Wir sehen uns die Victoria-Fälle nocheinmal an, mit einem Hubschrauber von oben. Erst der Blick aus der Vogelperspektive macht deutlich, dass die riesigen Wasserfälle, die wir am Vormittag gesehen haben, nur ein Teil der gesamten Falls sind. Auf der Seite Simbabwes gibt es noch viel mehr Wasserall zu sehen, das dann aber ein ander Mal! Auf dem Rückflug machen wir noch Elefanten, Büffel und ein paar Hippos aus.  

Nun verlassen wir Livingstone nach Westen, müssen bei der Ausfahrt 20.000 ZMK = 3,40 EUR Abgabe an das lokale Government entrichten. Auch weit außerhalb der Stadt ist neben der Straße entweder eingezäuntes Farmland oder sumpfiges Gebiet. Wir übernachten auf einer Zufahrt zu einer Schule. Km 343/3.407/20.037.

Montag, 2. Februar 9, Tag 16, Caprivi

Bis zur Grenze ist es beidseits der Straße sehr sumpfig. Es grenzt an ein Wunder, dass wir gestern einen trockenen Nachtplatz gefunden haben. Der Grenzort Sesheke ist ein übles Kaff, das nichts zu bieten hat außer einem Markt. Wir kaufen Brot, Obst, Gemüse, Eier. Hier gibt es auch wieder die appetitanregenden getrockneten Maden. Eigentlich wollten wir unsere restlichen Kwacha in Namibia-Dollar wechseln, doch der Kurs, den die Geldwechsler auf der Straße anbieten ist echt schlecht und Bank scheint es keine zu geben. Was soll's? Wir wechseln in Namibia. Die gesamte Grenzbürokratie lässt sich rasch und unkompliziert in einem kleinen Gebäude etwas abseits des Grenzbalken erledigen und dann geht es über den Sambesi hinüber nach Namibia.

Diesel in Sambia: 5.430 - 5.790 ZMK = 0,92 - 0,98 EUR.

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