Das Ende der Weltreise
3. Oktober 23, Tag -26
In den letzten Wochen stand ich mit mehreren Agenturen in Kontakt, die die Verschiffung des Zerberus von Panama nach Kolumbien organisieren. Wir hatten kurz überlegt, mit einem Flatrack (das ist quasi nur der Boden eines Containers, da der Zerberus nicht in einen Container passt) zu verschiffen, das wäre sicherer und, wenn sich zwei Fahrzeuge das Flatrack teilen, nur wenig teurer als Roro (Roll-on-Roll-off). Da es uns nicht gelungen ist, ein zweites Fahrzeug zu finden, müssen wir RoRo verschiffen. Wir haben bei mehreren Agenturen die Preise angefragt, aber nur zwei reagieren zackig auf unsere Anfragen. Sowohl Overland Embassy, als auch IVSS gelten als recht zuverlässig. Obwohl wir von Overland Embassy bereits Leute persönlich kennen, buchen wir wegen des großen Preisunterschiedes von über 600 Dollar bei IVSS.
19. Oktober 23, Tag -10
Die Abfahrt unseres Schiffes hat sich in den letzten Wochen vom unsprünglich 29. Oktober auf den 9. November verschoben. Unser Agent in Panama meint, dass dieser Termin voraussichtlich nun halten wird. Da der 3., 4., 5. und 6. November in Panama Sonn- bzw. Feiertage sind, müssen wir den Zerberus bereits am 2. November im Hafen abgeben. Die Ankunft in Cartagena ist voraussichtlich am 10. November und wegen des darauffolgenden Wochenendes können wir ihn frühestens am 14. abholen. Das heißt, wir sind zumindest 12 Tage ohne Wohnmobil. Wir denken zunächst über einen Karibik-Urlaub nach, schmieden dann aber einen völlig anderen Plan: Ich fliege alleine am 29. Oktober nach Panama, verschiffe den Zerberus und komme am 3. November wieder nach Hause. Um den 13. fliegen wir dann gemeinsam nach Kolumbien.
24. Oktober 23, Tag -5
Aus Panama erreichen uns beunruhigende Nachrichten: Wegen eines umstrittenen Bergbauvertrages zwischen der Regierung Panamas und einer kanadischen Bergbaufirma gibt es Proteste. In der Hauptstadt sind viele Straßen, Busrouten und U-Bahnlinien gesperrt, die Polizei hat gegen Demonstranten Tränengas eingesetzt.
26. Oktober 23, Tag -3
Die Lage scheint sich nicht zu beruhigen, es gibt weiterhin tägliche Proteste, die Schulen sind für drei Tage geschlossen, Ärzte und Krankenhauspersonal streiken. Kriminelle haben sich unter die Demonstranten gemischt, wegen Plünderungen und Vandalismus sind in manchen Stadtteilen die Geschäfte geschlossen und verbarrikadiert. Erste Straftäter wurden in Schnellverfahren zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.
Freitag, 27. Oktober 23, Tag -2
Die Abfahrt unseres Schiffes hat sich um weitere zwei Tage auf den 11. November verschoben. Die Polizeiinspektion verschiebt sich dadurch um einen Tag auf den 1. November und die Fahrzeugabgabe am Hafen ist nun für den 7. vorgesehen. Den Zerberus einen Werktag vorher, wie geplant am 2. abzugeben (der 3., 4., 5. und 6. sind ja Feiertage) kann ja wohl kein Problem sein. Ich bitte unseren Agenten in Panama um Bestätigung, doch der sagt etwas anderes: Die Anlieferung des Fahrzeuges muss exakt vier Werktage vor Abfahrt stattfinden. Wir haben jetzt schon einige Male verschifft, aber so etwas Unflexibles haben wir noch nie erlebt. Muss ich jetzt wegen diesem Unsinn fünf weitere Tage in Panama rumhängen? Ich schreibe dem Agenten nochmals, dass er alles tun muss, um eine Abgabe vor den Feiertagen zu ermöglichen. Er antwortet, dass er mit der Hafenbehörde Kontakt aufnehmen wird. Eine Antwort von dort wird wohl nicht vor Montag kommen. In Panama gibt es unterdessen weiterhin täglich Demonstrationen.
Panama MEZ - 6 Stunden 1 EUR = 1,04 USD Diesel 0,92 EUR
Sonntag, 29. Oktober 23, Tag 1/789: Frankfurt - Chicago - Panama City
Zeitig in der Früh bin ich in Linz am Flughafen. Das Gepäck geht durch bis Panama, heißt es. Im Flugzeug von Frankfurt nach Chicago sagen sie dannn was anderes: Man muss sein Gepäck vom Band holen und nach der Sicherheitskontrolle wieder einchecken. Die Stewardessen teilen Formulare aus, die man aber nicht ausfüllen muss, sondern vom Immigration Officer abstempeln und beim Zöllner abgeben muss. Klingt ja total sinnvoll. Das Terminal, an dem ich in Chicago ankomme, ist eine einzige Baustelle, den Check-in-Schalter von Copa-Airlines finde ich eher per Zufall. Der Flug ist gut eine Stunde verspätet, heißt es. Weil es noch keine Gepäckbänder gibt, müssen sie die Koffer händisch vom Schalter wegtragen. Das neue Terminal ist noch nirgends fertig, mein Flugsteig ist am äußersten Ende. Ich geh mal was essen und mache mich dann auf den geschätzt zwei Kilometer langen Fußweg. Alle Anzeigen bestätigen, dass der Flug um 16.00 statt um 14:57 geht. Am Gate angkommen, lassen sie aber die Leute schon einsteigen, das mit der Verspätung stimmt doch nicht. Das ist auch eine Möglichkeit, wie man ein Flugzeug versäumen kann. Kaum in der Luft, wechsle ich meinen Platz, weil die Dame neben mir laut Videos auf ihrem Handy ansieht. Aber am neuen Platz ist es nicht anders, da sieht sich eine einen Killerfilm am Tablet an, auch ohne Ohrhörer. Ich sehe mich um: Das machen (fast) alle so, scheint hier normal zu sein. Die Ankunft in Panama City ist ebenfalls chaotisch: Wir landen am Terminal 1, die Passagiere müssen aber in das Terminal 2 wandern, wo das Gepäck ankommt. Leider drehen sich auf dem Band nur ein paar einsame Koffer. Erst nach einer halben Stunde macht uns jemand drauf aufmerksam, dass das Gepäck aus Chicago auf einem anderen als dem vorgesehenen Band ankommt. An vielen Stellen in der neuen Halle regnet es durchs Dach, ich friere, weil sie den Flughafen auf weit unter 20 Grad kühlen. Draußen vor dem Gebäude läuft sofort die Brille an, es ist total schwül und auf der Fahrt mit einem Uber zum Hotel regnet es. Ich bitte den Fahrer, an einem Handy-Shop zu halten, damit ich eine SIM-Karte kaufen kann, aber wegen der Proteste haben die Geschäfte früh geschlossen. Alles ist zu. Im Hotelzimmer hat es 18 Grad, ich schalte die Klimaanlage ab, trinke in der Bar noch ein Bier und gehe dick zugedeckt zu Bett.
Montag, 30. Oktober 23, Tag 2/790: Panama City
Bis zum Zollbüro ist es nicht weit, aber ich nehme mir trotzdem ein Uber-Taxi. Hab trotz Schlaftablette nicht gut geschlafen, bin müde und fühle mich krank. Eigentlich sollte gleich neben dem Zoll ein Versicherungsbüro sein, aber das gibt es anscheinend nicht mehr. Die Leute vom Zoll sind freundlich, machen meinen Papierkram auch ohne Versicherung, aber es dauert über eine Stunde, weil alle Kaffee machen und miteinander plaudern. Die Versicherung hat ein neues Büro einen halben Kilometer weiter, doch dort wollen sie keine Wohnmobile versichern, schon gar nicht ausländische. Sie schicken mich zu einem anderen Büro, wo ich um 25 Dollar eine Versicherung für einen Monat abschließen kann. Wieder mit einem Uber geht es zum Zerberus. Wegen der Proteste ist eine Hauptstraße gesperrt, wir müssen einen riesigen Umweg fahren. Der Zerberus ist in einem üblen Zustand, er hat einen Platten, ist total verdreckt und an mehreren Stellen wachsen Bäumchen aus ihm. Im Motorraum sind Spuren von Nagetieren, die reichlich Dämmmaterial gefressen haben. Es braucht mehrere lange Startversuche, bis er anspringt. Die Klimaanlage funktioniert nicht. Hinter dem Zerberus sind gut 20 Autos eingeparkt, die nun weg müssen. Das dauert ewig, denn erst mal machen hier alle eineinhalb Stunden Mittagspause und dann müssen erst die Schlüssel den Autos zugeordnet werden. Ein anderes Wohnmobil hat zwei Platte und wird unsanft mit einem Gabelstapler entfernt. Dann ist der Zerberus endlich frei. Ich fahre gleich zur Werkstatt, mit der ich für den Nachmittag einen Termin vereinbart habe. Ich habe etliche Ersatzteile mitgebracht, die eingebaut werden müssen, außerdem müssen das Motoröl und diverse Filter gewechselt werden. Ja, und natürlich müssen sie sich die Klimaanlage ansehen. Ob sich das bis zum Abend ausgehen wird? Immerhin bin ich erst um 15 Uhr eingetroffen. Alejandro, der Chef sagt, kein Problem, das geht sich locker aus, sie arbeiten ohnehin bis acht. Und sollte es sich nicht ausgehen, kann ich im Wohnmobil schlafen. Das mache ich dann auch, denn obwohl der Mechaniker bis neun gearbeitet hat, ist ein Ende nicht in Sicht. Die Nacht ist schwül und zweimal regnet es kurz. Km 5/13.752/172.625.
Dienstag, 31. Oktober 23, Tag 3/791: Panama City
Als um halb zehn (!) die Mechaniker wieder erscheinen, hat sich bei mir schon viel getan: Erstens kommt die Nachricht, dass ich den Zerberus nicht schon am 2.11. abgeben kann, sondern die Abgabe zwingend am 7. erfolgen muss, Eine weitere Mail lässt dies schon wieder veraltet erscheinen: Die Abfahrt des Schiffes hat sich um weitere zwei Tage auf den 15. und der Abgabetermin auf den 8. November verschoben. Damit ich hier nicht noch eine Woche herumhänge, beauftrage ich meinen Agenten, eine "Fahrzeugabgabe durch einen Vertreter des Eigentümers" zu organisieren. Das kostet zwar reichlich extra, ist aber viel billiger als sechs oder mehr Hotelübernachtungen und ein neuer Rückflug. Zusätzlich zu all dem war ich zweitens schon im Baumarkt und habe Holz für die Trennwand gekauft. Alejandro von der Overland Embassy gleich neben der Autowerkstatt hat mir seinen Pick-up geborgt, da der Zerberus aufgebockt ist. Die Werkstatt ist sehr einfach. Alle Arbeiten finden im Freien statt, eine Hebebühne gibt es nicht. Wenn es regnet, wird weitergearbeitet, wenn es schüttet, wird pausiert. Die Arbeiten gehen langsam vonstatten und nicht immer fachgerecht. Zum Befestigen der Manschetten an Achse und Spurstangen haben sie keine Spezialzange, sondern die Ringe werden mit Kombizange, Schraubenzieher und Hammer fixiert. Ob das hält? Der neue Geräuschdämpfer sieht irgendwie schief aus, das geht nicht anders, sagt der Mechaniker und Alejandro sagt das auch. Klaus von Mercedes in Linz sagt was anderes. Hilft aber nichts, sie können es hier nicht besser. Ich nütze die Zeit und baue die Trennwand ein. Die wird diesmal ziemlich rustikal, weil ich keine Nut-und-Feder-Bretter bekommen habe, sondern nur ganz normale Bretter. Leider hab ich mich mit der Mengenberechnung ziemlich vertan und habe sechs Bretter gekauft, aber nur drei gebraucht. Ware zurückbringen, wie wir das zu Hause gewohnt sind, gibt es hier natürlich nicht. Also verkaufe ich die übriggebliebenen Bretter einem schweizer Paar, das mit seinem Ducato ebenfalls auf die Verschiffung wartet. Zuletzt sucht mein Mechaniker den Fehler an der Klimaanlage. Es ist genug Gas im System, das Erneuern des Drucksensors behebt das Problem nicht. Obwohl alle Sicherungen ok sind, scheint es ein elektrisches Problem zu sein. Schließlich finden sie einen Kurzschluss in einem Kabel und als der behoben ist, verlasse ich nach 27 (!) Stunden die Werkstatt. Doch die Freude währt nur kurz, nach fünf Minuten Fahrt hab ich's wieder heiß im Auto. Also zurück in die Werkstatt. Sie basteln noch eine Stunde herum, dann funktioniert sie wieder. Nun also ab ins Hotel, heute will ich kühl schlafen. Doch auch diesmal fällt die Klimaanlage nach kurzer Fahrt wieder aus. Mir reicht es! Außer Polizisten, diese aber massenweise, ist kaum jemand auf den Straßen. An sehr vielen Fahrzeugen sind Panama-Flaggen angebracht. Bei McDonalds - eine der ganz wenigen Futterstellen, die offen haben - treffe ich auf ein paar Verkleidete, sonst ist von Halloween nichts zu sehen. Mein Hotel ist ein Containerhotel und liegt im Stadtzentrum. Meine Sorge, dass Straßen wegen der Proteste gesperrt sind, ist nicht unbegründet, aber ich habe Glück und kann problemlos zufahren. Doch schon als ich meine Sachen in den Container trage, höre ich Hupen und Sirenen von der Hauptstraße um die Ecke. Das muss ich mir natürlich ansehen: Es sind Straßenblockaden light: Alle 50 bis 100 Meter blockieren Lastwagen oder Busse für fünf oder zehn Minuten die dreispurige Hauptstraße, bevor sie wieder ein kleines Stück weiterfahren. Die Querstraßen sind frei. Von den blockierenden Fahrzeugen dröhnt laute Musik, Menschen tanzen, andere schwenken Fahnen. Am Straßenrand sind Stände aufgebaut, an denen man Getränke, Snacks und Fahnen kaufen kann. Und wieder Polizei ohne Ende. Alles ist friedlich und scheint Routine zu haben, schließlich ist heute schon der 9. Protesttag. Km 10/13.762/172.630.
Mittwoch, 1. November 23, Tag 4/792: Panama City
Der Tag beginnt wieder unangenehm: Der Zerberus läuft im Notprogramm, der Turbo funktioniert nicht. Die Klimaanlage natürlich auch nicht. Was haben die in der Werkstatt nur angestellt? Heute muss ich die Polizei-Inspektion absolvieren. Zur Verschiffung benötigt man ein Dokument, in dem bestätigt wird, dass das zu exportierende Fahrzeug nicht zur Fahndung ausgeschrieben ist. Damit man auch sicher drankommt, muss man zwischen sechs und halb acht erscheinen. Ich komme um kurz vor sieben und kriege die Nummer vier. Um halb acht vergleicht ein Beamter die Fahrgestellnummer des Zerberus mit jener in meinen Dokumenten und kassiert Kopien dieser ein. Um zwölf kann ich die Bestätigung abholen. Zurück im Hotel gehe ich frühstücken und schreibe Alejandro von der Werkstatt eine böse Nachricht. Da für neuerliche Reparaturversuche keine Zeit mehr ist, fordere ich die Rückzahlung der Hälfte des gestern bezahlten Betrages auf meine Kreditkarte. Alejandro antwortet, er kommt, um sich den Zerberus nochmals anzusehen. Der Diagnosecomputer zeigt einen Fehler an den Sensoren am Partikelfilter an, da kann er auf die Schnelle nichts tun. Und was die Klimaanlage betrifft, haben sie nun die Idee, dass man ein Ventil auswechseln sollte. Alles in allem kann er nicht helfen, rückt aber immerhin einen Hunderter raus, weil ich so zornig bin. Wenn ich nun so überlege, dass die Klimaanlage ein kompliziertes Problem hat, das auch eine vergleichsweise moderne Werkstatt in zwei Tagen nicht lösen kann, der Turbo nicht funktioniert, die Ursache dafür möglicherweise am Partikelfilter gelegen ist, der Geräuschdämpfer schief eingebaut ist und auch noch eine Spurvermessung ausständig ist, frage ich mich, ob es wirklich so sinnvoll ist, den Zerberus nach Südamerika zu verschiffen. Die Fahrten in über 4.000 Metern Höhe machen auch gesunden Partikelfiltern zu schaffen, wie wir im Pamir-Gebirge und in den Rocky Mountains schon gesehen haben. Ich treffe eine vernünftige Entscheidung und frage bei IVSS an, ob es möglich ist, anstatt nach Kolumbien nach Deutschland zu verschiffen. Es dauert nicht lange und ich habe die Zusage. Der Zerberus fährt wieder heim. So ein Mist! Um zwölf bin ich wieder bei der Polizei, wo man mich fast drei Stunden warten lässt, bis man mir die Bestätigung aushändigt. Unglaublich! Nun geht es ab nach Colon, wo der große Atlantikhafen Manzanillo gelegen ist. In nicht einmal zwei Stunden überquere ich einen ganzen Kontinent! Auf dem Weg sehe ich mir die Schleusen des Panamakanals an. Die Sache ist wenig spektakulär: Die riesigen Schiffe werden von Lokomotiven in die Scheusen gezogen und dann abgesenkt bzw. hochgehoben. Der Tag bleibt spannend bis zuletzt, denn Boris, der Agent, antwortet mir erst spät abends auf meine Frage, wo und wann wir uns morgen treffen. Km 86/13.848/172.716.
Donnerstag, 2. November 23, Tag 5/793: Colon - Tocumen - San Jose
Boris holt mich im Hotel ab und wir fahren zum Notar, der die Vollmacht für alle Vorgänge um die Verschiffung beglaubigt. Den Zerberus kann ich bei Boris zu Hause abstellen. Hat es die letzten Tage oft mal kurz geregnet, schüttet es heute ohne Ende. Und es dringt Wasser in's Führerhaus! Es scheint, als käme es bei der Radio-Antenne rein. Boris lässt mich freundlicherweise unter sein Carport stellen, wo der Zerberus millimeterknapp drunterpasst. Leider fahre ich beim Reversieren an einer Betonsäule an und die rechte Hecktür kriegt eine weitere unansehnliche Delle ab. Hab ich schon mal erwähnt, dass die Rückfahrkamera nicht funktioniert? Mit einem Uber quere ich auf dem Weg zum Flughafen nochmals den amerikanischen Kontinent. In den sechs Stunden, die ich auf meinen Abflug warten muss, erkunde ich den gesamten, riesigen Flughafen. Es gibt an die 50 Lokale, aber es gibt nur Burger, Hot Dogs und Pizza. Und ich hätt mir so sehr einen Salat gewünscht! Mit Copa Airlines geht es nach San Jose in Costa Rica, wo ein Bier am Flughafen 7,02 Dollar kostet. Sieben Dollar und zwei Cent. Wem fällt sowas ein? Mit einem Lufthansa-Flug ... Km 24/13.872/172.740.
Freitag, 3. November 23, Tag 6/794: Frankfurt
... geht es in elf Stunden nach Frankfurt. Mit ein paar Schlaftabletten habe ich gut geschlafen und fühle mich ausgeruht. Nun heißt es noch siebeneinhalb Stunden warten, dann fliegt mich Air Dolomiti in die Heimat.
6. November 23
Die Tamesis, das Schiff, das den Zerberus nach Europa bringen soll, hat Verspätung. Das ist problematisch, weil das bei der Polizei-Inspektion ausgestellte Dokument nur bis zum 8. November gültig ist. Sollte also die Tamesis nach dem 14. abfahren und daher der Abgabetermin nach dem 8. November sein, muss die Inspektion neu durchgeführt werden. Das ist aber unglaublicherweise in Colon nicht möglich; jemand müsste den Zerberus nochmals nach Panama City fahren!
8. November 23
Boris teilt mit, dass er den Zerberus heute am Hafen abgegeben hat. Er schickt Fotos und ein Video, das belegt, dass er die "Wohnung" anständig versperrt hat.
14. November 23
Die Tamesis legt ab.
8. Dezember 23
Die Tamesis ist heute ohne weitere Verspätung in Bremerhaven eingelaufen. Ich habe eine Spedition beauftragt, den Zerberus abzuholen.
11/12. Dezember 23
Es gibt noch unnötig Ärger, weil IVSS will, dass ich den Zerberus persönlich abhole. Außerdem wollen sie die genauen Abholinformationen erst rausrücken, wenn der Abholtag verbindlich fixiert ist, die Spedition aber die Abholung nur mit diesen Informationen planen kann. Schließlich wird die Abholung für 13. vereinbart. Ich schicke der LKW-Fahrerin eine genaue Anleitung, wie sie den Wohnbereich des Zerberus öffnen kann, falls der Zoll ihn inspizieren will. Ich bin besorgt, weil der Zerberus möglicherweise nicht anspringt, weil er ja keinen Winterdiesel im Tank hat und es ja ziemlich kalt ist.
13. Dezember 23
Ganzen Tag höre ich nichts vom Zerberus, also wird bei der Abholung alles gut gelaufen und er bereits auf dem Weg sein. Er sollte dann morgen Abend zu Hause sein!
14. Dezember 23
Erst auf Anfrage nach der ungefähren Ankunftszeit erfahre ich von der Spedition, dass der LKW in Bremerhaven einen Unfall hatte. Der Zerberus war zwar schon geladen, ist aber nicht betroffen. Nur das Zugfahrzeug ist erheblich beschädigt und hat den gestrigen Tag in der Werkstatt verbracht.
18. Dezember 23
In aller Früh fahre ich nach Linz, wo heute der Zerberus ankommt. Im linken Vorderreifen fehlt wieder Luft, der Batteriekasten im Führerhaus wurde geöffnet, wahrscheinlich musste die Batterie geladen werden, sonst scheint alles in Ordnung zu sein auf den ersten Blick. Es gibt keine Einbruchspuren, die Siegel an den Türen sind unversehrt.
Jänner 24
Nach einer Durchsicht bei Mercedes in Linz wird klar, dass die Werkstatt in Panama weiteren Mist gebaut hat: Beide neuen Achsmanschetten sind undicht und müssen neuerlich ersetzt werden.