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Übersicht 17. Etappe

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   Panama         1 EUR = 1,08 US-Dollar      Diesel 0,92 EUR     MEZ - 6 Stunden

Donnerstag, 23. März 23, Tag 68/782: Playa Las Lajas

Auf panamesischer Seite drängt sich uns gleich ein Helfer auf, der nicht zum Abschütteln ist. Nach einer guten Stunde geben wir ihm dankbar zehn Dollar, denn er hat uns rasch durch den chaotischen Einreiseprozess geführt. Normalerweise läuft eine Einreise so ab: Im Immigration Office Pässe stempeln lassen, beim Zoll das TIP ausstellen lassen, wenn möglich Versicherung abschließen. Hier läuft es aber ganz anders: Zuerst Versicherung abschließen, beim Zoll TIP-Antrag abstempeln lassen, damit kann der Fahrer des Fahrzeuges ohne Nachweis eines Rück- oder Weiterfluges einreisen, dann wird das Fahrzeug inspiziert und das TIP ausgestellt, mit dem können dann die weiteren Fahrzeuginsassen einreisen. Irgendwann dazwischen muss man sich vom Doktor eine Unterschrift auf einem Covid-Formular holen. Das braucht aber nur der Fahrer und ein Impf- oder Testzertifikat wird nicht verlangt. Der unterschreibt einfach jedes Formular. Dann wird noch das Fahrzeug desinfiziert und wir sind eingereist. Wir haben schon einiges über Panama gelesen, etwa das mit dem Verbot von Shorts in Regierungsbüros. Oder, dass man sich - Männer wie Frauen - nicht mit nacktem Oberkörper in der Öffentlichkeit zeigen darf. Das ist lustig, denn bei den Nachbarn ist das anders: Costaricaner ziehen recht gerne ihre T-Shirts hoch und präsentieren ihre nackten Bäuche. Wir haben auch gelesen, dass es sehr viele Geschwindigkeitskontrollen gibt und sehr hohe Strafen für Schnellfahren oder barfuß Fahren verhängt werden. Ich halte mich daher penibel an die Geschwindigkeitsbegrenzungen und wir werden schon bald Zeugen, wie ein Reisebus, der uns überholt, von einem einzelnen mutigen Polizisten mit Laserpistole gekonnt von der Überholspur auf den Straßenrand geholt wird. Wir verbringen einen netten Strandnachmittag in Playa Las Lajas, wo ich mich in die lebhafte Pazifikbrandung werfe und wo wir als einzige in einem sehr einfachen Camp um fünf Dollar übernachten. Km 163/13.271/172.144.

Freitag, 24. März 23, Tag 69/783: Panama City

Der Panamerican Highway ist in Panama wirklich eine Autobahn, zweispurig in jede Richtung, guter Asphalt. Dennoch ziehen sich die 400 Kilometer bis Panama City ziemlich in die Länge, weil man nur 80 fahren darf, in Ortschaften 60 oder 40 und hinter jeder Kurve kann ein lasernder Polizist lauern. Etliche Male sehen wir die Polizei beim Abkassieren. Wir queren den Panamakanal, der hier ziemlich breit ist, auf einer langen Brücke, dann taucht die Skyline von Panama City auf. Als erstes suchen wir eine Firma mit Zollfrei-Parkplatz auf, die vergleichsweise moderate Preise berechnen soll, aber die haben angeblich keinen Platz. Das ist schwer zu glauben, denn bei denen sind tausende Autos, vorzugsweise Neuwagen, geparkt, da muss doch noch für einen Sprinter Platz sein. Ich vermute, dass ihnen die Kommunikation mit mir zu mühsam ist, denn im Büro spricht keiner Englisch und die Unterhaltung geht über einen Übersetzer am Telefon. Um vielleicht von der Versicherung doch noch ein paar Dollar zu kriegen, geht es als nächstes in die Mercedes-Werkstätte, wo ich um einen Kostenvoranschlag für die Reparatur der Delle ersuche, die entstanden ist, als uns am letzten Tag in den USA ein Pkw reingefahren ist. Doch Karosseriearbeiten machen sie nicht und wir werden mit einer Telefonnummer abgespeist. Zu guter Letzt fahren wir zur Overland Embassy, einer Institution für alle Overlander. Hier gibt es einen Campingplatz, eine Werkstätte und sie organisieren auch Verschiffung und Langzeitparkplatz, aber alles halt ziemlich teuer. Der Campingplatz ist enttäuschend, es ist ein kleiner, eingezäunter, grob geschotterter Parkplatz, auf dem es Toiletten, Dusche, aber kaum Schatten gibt. Km 408/13.679/172.552.

Samstag, 25. März 23, Tag 70/784: Panama City

Wir beglücken den Zerberus mit einem Osterputz und waschen unsere Wäsche. Am Abend lasse ich in der Werkstatt gleich nebenan einen Mechaniker einen Blick unter's Auto machen. Er ist gestresst, nimmt sich nur wenig Zeit und gibt sich wenig Mühe, mir zu erklären, was nicht in Ordnung ist. Und das ist einiges: Ein Kugelgelenk ist ausgeschlagen, ein Ladeluftkühlerschlauch ist ölig, eine Achsmanschette ist undicht und eine Stoßdämpferbefestigung ist ausgeschlagen. Für die nicht einmal zehn Minuten Arbeit nimmt er 48 Dollar. Stolz! Später sitzen wir mit einem Schweizer Pärchen zusammen und trinken Schnaps. Km 16/13.695/172.568.

Sonntag, 26. März 23, Tag 71/785: Panama City

Wir vollenden den Osterputz und machen eine Stadtrundfahrt. Zunächst fahren wir auf einem zwei Kilometer langen Damm zur Insel Perico, von der man einen herrlichen Blick auf die eindrucksvolle Skyline von Panama City hat. Dann geht es wieder zurück aufs Festland. Die schön renovierte Altstadt von Panama City liegt auf der Halbinsel Casco Viejo, die von einer Autobahn im Meer umfahren werden kann. Wir spazieren durch die heißen Gassen, es ist drückend schwül-heiß, denn die Sonne steht im Zenit, es gibt keinen Schatten. Abkühlung gibt es beim Besuch von Kirchen, von denen die meisten klimatisiert sind, und dem Panama-Kanal-Museum. Für die letzten beiden Nächte haben wir ein Appartment gebucht, das sich in einem kleinen Haus zwischen zwei Hochhäusern befindet. Km 40/13.735/172.608.

Montag, 27. März 23, Tag 72/786: Panama City

Am Vormittag bringe ich den Zerberus zum Einstellplatz. Dort bestehen sie darauf, dass ich ihnen einen Schlüssel hinterlasse. Das gefällt mir zwar nicht, aber ich habe eh keine andere Wahl. Ich erhalte eine Bestätigung, dass sich das Fahrzeug in einer Zollfreizone befindet. Damit bekomme ich am Zollamt einen Stempel in den Pass, mit dem ich das Land ohne Fahrzeug verlassen darf. Den Nachmittag vertrödeln wir im Zimmer. Abends geht es mit einem Uber zum Ocean Sun Casino, wo sich im 66. Stock die Panaviera Roof Top Bar befindet, in der wir zum Sonnenuntergang ein paar Drinks schlürfen und zusehen, wie in den Hochhäusern der Stadt die Lichter angehen. Auf dem Rückweg machen wir einen Umweg über die Umfahrung der Halbinsel Casco Viejo, von wo wir einen traumhaften Blick auf die nächtliche Skyline haben. Km 12/13.747/172.620.

Dienstag, 28. März 23, Tag 73/787: Houston

Von Panama City Tocumen fliegen wir mit United über Houston nach Frankfurt. Erwähnenswert ist der schlechte Service an Bord auf beiden Flügen. Auf  dem viereinhalbstündigen Flug nach Houston gibt es gar kein Essen und auch keines zu kaufen. Vermutlich ist schon Reinhard Mey mit United geflogen: Wohl dem im Saal, der Butterbrote oder eine Thermosflasche bei sich hat ...

Mittwoch, 29. März 23, Tag 74/788: Frankfurt

Das Essen auf dem Flug nach Frankfurt ist völlig ungenießbar. Nach der Landung dauert es noch eine Ewigkeit, bis unser Gepäck kommt, weshalb wir unseren Zug versäumen. Für den Zug zwei Stunden später müssen wir wegen der Zugbindung neue Tickets kaufen. Wir danken Eva für's Abholen vom Bahnhof! Nach 30 Stunden Reisezeit sind wir wieder zu Hause.

 

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