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Übersicht 10. Etappe

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New South Wales und Capital Territory      MEZ + 10 Stunden      9 bzw. 165 Einwohner/km2

Donnerstag, 14. Dezember 17, Tag 40/417, Chiltern, Albury

Wir fahren heute bis kurz vor Canberra und haben ein paar wenig interessante Stopps: In Beechworth lassen wir die Papiere für die Verschiffung ausdrucken, unterziehen den Zerberus einer Katzenwäsche und machen die benötigten Fotos mit den vorgeschriebenen Aufklebern in den Fenstern. Wir spazieren durch Chiltern, eine historische Kleinstadt, in der Wester-Filme gedreht wurden. Denkt man sich die Autos weg, könnte man meinen, man sei im Wilden Westen des vorvorigen Jahrhunderts. In Albury machen wir in einem netten Park am mäandernden Fluss Mittagsrast und in Holbrook halten wir am dort aufgestellten U-Boot. Eine schräge Sache ist The Dog on the Tuckerbox, eine eher unscheinbare Hundestatue bei einem Rasthaus in Gundagai mit für uns nicht nachvollziehbarem Kultstatus. Fehlt in keinem Reiseführer und muss man angeblich gesehen haben. Km 407/13.984/89.750.

Freitag, 15. Dezember 17, Tag 41/418, Canberra (400.000 Ew.)

Unser erster Weg in Canberra führt uns auf den Mount Ainslie, von dem man einen echt tollen Blick über die sehr grüne Stadt hat. Man kann gut erkennen, dass die Stadt nicht gewachsen ist, sondern geplant wurde. Die Straßen um das Parlament sind in konzentrischen Kreisen angelegt und die Symmetrieachse der Stadt führt vom unter dem Mount Ainslie gelegenen War Memorial zum alten und neuen Parlament. Das War Memorial ist ein Kriegsdenkmal und zugleich ein riesiges Museum, das sehr beeindruckend und emotional, aber nicht pazifistisch, Geschichte ab Australiens Eintritt in den Ersten Weltkrieg 2016 lehrt. Wir sehen uns das alte und das neue Parlament an und machen eine Rundfahrt durch das Botschaftsviertel. Die meisten Botschaftsgebäude - Österreich ausgenommen - sind im Stil des jeweiligen Landes errichtet. Da Australiens Hauptstadt nur 400.000 Einwohner hat und total weitläufig ist, ist ein entspanntes Autofahren möglich; auch Parkplätze sind relativ leicht zu finden. Wir übernachten auf dem Mount Ainslie. Km 74/14.059/89.824.

Samstag, 16. Dezember 17, Tag 42/419, Kiama. 90.000 Kilometer von zu Hause.

Nach einer Rundfahrt durch das Stadtzentrum machen wir uns auf den Weg Richtung Sydney, das wir uns morgen ansehen wollen. Etwas ungewohnt sind die vielen Radfahrer auf der Autobahn; der Pannenstreifen ist zugleich Radweg. Speziell bei Auf- und Abfahrten muss man da speziell achtsam sein. Wir machen einen kleinen Umweg, um uns den Küstenort Kiama anzusehen. Vor Shellharbour führt die Straße eine mehrere hundert Meter hohe Geländestufe hinab, sie windet sich dabei in Serpentinen durch einen üppigen Regenwald, wie man in Australien kaum einen sieht. Wahrscheinlich stauen sich an dem Escarpment häufig die Wolken und es kommt zu hohen Niederschlagsmengen. Kiama ist ein sehr netter und reich frequentierter Ferienort mit mehreren Stränden und einem nett gelegenen Leuchtturm. Außerdem gibt es zwei Blowholes. Während das größere beim Leuchtturm kaum was ausspuckt, bekommen wir beim Little Blowhole riesige Wasserfontänen zu sehen. Auch die Autobahn von hier nach Sydney ist ein wenig speziell: Sie führt durch Orte, in denen Querstraßen, ja sogar Hauseinfahrten von der Autobahn abgehen, auch Ampeln kommen vor. Auf manchen Rastplätzen wird Autofahrern gratis Kaffee angeboten nach dem Motto "Revive - Survive the Drive!". In Kogarah, einem Vorort von Sydney, übernachten wir sehr nett auf einem Sportplatz. Km 357/14.416/90.181.

Sonntag, 17. Dezember 17, Tag 43/420, Sydney

Mit dem Zug fahren wir nach Sydney. An einem Sonntag kann man um unglaubliche 2,50 AD (1,70 EUR) alle öffentlichen Verkehrsmittel im Großraum den ganzen Tag lang benützen. Wir sehen uns St. Andrew's Cathedral, Town Hall und das Queen Victoria Building an, ein elegantes Kaufhaus im viktorianischen Stil mit 200 teuren Geschäften. Wir fahren auf den Sydney Tower und blicken aus 250 Metern Höhe auf die Stadt, besteigen den Observatory Hill, einen kleinen Hügel mit Sternwarte an der Harbour Bridge und gehen ein Stück auf dem Fußweg auf der Brücke, von wo man gut auf den Hafen sieht. Durch das alte Hafenviertel The Rock schlendern wir bis zur Oper. Das beste überhaupt an unserer Stadtbesichtigung aber ist eine Fahrt mit einer Fähre, die noch dazu in unserem Bahnticket inbegriffen ist, vorbei an einem riesigen Kreuzfahrtschiff, der Harbour Bridge und der Oper auf die andere Seite des Hafens und zurück. Phantastisch! Via State Library und dem unscheinbaren Parlamentsgebäude geht es zum Martins Place, wo Sydneys riesiger Christbaum steht und wo wir wieder in den Zug zurück nach Kogarah steigen. Wir übernachten nochmals auf dem Sportplatz. Km 9/14.425/90.190.

 

Montag, 18. Dezember 17, Tag 44/421, Bondi Beach

Unter bestmöglicher Vermeidung von Montagmorgenstaus und unter Sydneys Flughafen unten durch fahren wir nach Bondi Beach, Sydneys weltberühmtem Strand am Pazifik. Es ist zugegebener Maßen ein schöner Sandstrand, an dem es keine Liegen und Sonnenschirme à la Jesolo gibt, und die Atmosphäre ist beinahe familiär und viel entspannter als zum Beispiel in Miami, aber warum das einer der schönsten Strände der Welt sein soll, können wir nicht so recht nachvollziehen. Was wir aber ganz toll finden, ist Baden im Icebergs Pool am Südende des Strandes, einem Schwimmbecken, das sein Wasser von der Brandung des Ozeans erhält. Wir fahren weiter auf Watson Bay, so heißt die Landzunge, die die südliche Hafeneinfahrt von Sydney bildet, wo man auf der geschützten Seite in ruhigem Wasser und mit echt grandiosem Blick auf Sydneys Skyline, Oper und Brücke schwimmen kann. Am Nachmittag machen wir uns auf den Weg quer durch Sydney in die nordwestlich davon gelegenen Blue Mountains, wo wir auf einem total gemütlchen Rastplatz übernachten. Km 166/14.590/90.356.

 

Dienstag, 19. Dezember 17, Tag 45/422, Blue Mountains

Die Blue Mountains tragen ihren Namen vom blauen Dunst, der dadurch entsteht, dass die vielen Eukalyptusbäume ihr Öl versprühen. Es braucht schon ein wenig Fantasie, dieses Blau zu sehen, aber die Gegend ist sehr schön. Eigentlich sind es keine Berge, vielmehr ist es ein Hochplateau aus Sandstein mit etwa 1.200 Metern Höhe, in das Bäche tiefe Canyons eingegraben haben. Von verschiedenen Aussichtspunkten bieten sich fantastische Panoramen auf die Täler, auf bis zu 300 Meter hohe Wasserfälle, die jetzt in der Trockenzeit allerdings ein wenig mickrig aussehen, und imposante Felsformationen. Nirgendwo sind viele Leute, nur bei den Three Sisters, der eindrucksvollsten und bekanntesten Felsformation, treffen wir auf Busladungen von Chinesen, Koreanern und Japanern. Trotz der Höhe ist es sehr heiß, und als wir am Abend vom Plateau hinunter nach Richmond fahren, denken wir heißer kann es unten auch nicht sein. Doch weit gefehlt: Auf dem Parkplatz, auf dem wir übernachten, hat es eine Stunde vor Sonnenuntergang noch 38 Grad! Von Resi, die während unserer Abwesenheit Haus und Katze hütet, hören wir, dass unser Kater Wuschl gestern verstorben ist. Wir sind sehr traurig. Km 189/14.779/90.545.

 

Mittwoch, 20. Dezember 17, Tag 46/423, Wollongong

Ursprünglich wollten wir nach der Einschiffung des Zerberus einige Inseln im Südpazifik besuchen, Tonga, Samoa oder Fiji, doch jetzt in den Weihnachtsferien sind die wenigen verfügbaren Flüge und Hotels unbezahlbar. Wir haben daher vor einigen Tagen Restplätze auf einer Kreuzfahrt gebucht. Vor der Verschiffung des Zerberus und unserer Einschiffung sind noch eine Menge Dinge zu erledigen, weshalb wir heute schon in die Nähe von Port Kembla fahren. In Wollongong nützen wir den Weihnachtsausverkauf und kleiden uns für die Kreuzfahrt ein. Wir waschen das Auto und finden einen netten, aber teuren Campingplatz, wo wir unsere Wäsche waschen. Damit ich das Wohnmobil in den Hafen fahren darf, absolviere ich das 40-minütige Online-Sicherheitsbriefing mit Multiple-Choice-Test. Ich weiß jetzt, dass man nur mit geschlossenen Schuhen und ohne Einfluss von Alkohol und Drogen rein darf, kein Mobiltelefon mitnehmen und nicht rauchen darf. Zum Abschluss gibt's sogar ein Diplom! Km 151/14.930/90.696.

Donnerstag, 21. Dezember 17, Tag 47/424, Port Kembla

Gleich in aller Früh fahren wir nach Wollongong zum Zoll, wo das Carnet problemlos gestempelt wird. Dann ist Auto Putzen und Packen für die Kreuzfahrt angesagt, was dadurch erschwert wird, dass es mehrmals regnet. Km 41/14.972/90.737.

Freitag, 22. Dezember 17, Tag 48/425, Sydney

Ich setzte zunächst Susi mit unserem Gepäck am Bahnhof in Port Kembla ab und fahre dann zum Hafen. Ich stelle den Zerberus am zugewiesenen Parkplatz ab und muss ihn unversperrt mit dem Schlüssel auf dem Fahrersitz zurück lassen. Das Wohnmobil ist wie vorgeschrieben "blickleer", das heißt, es liegt oder steht nichts rum, sondern es ist alles in Schränken verstaut. Viele der auf dem Transport verbotenen Gegenstände haben wir in unsere Reisetaschen gepackt, verschenkt oder entsorgt: Lebensmittel, Putzmittel, Schmierstoffe, elektronisiche Geräte, sogar die leere (!) Gasflasche musste weg, Die angekündigte diesbezügliche strenge Kontrolle findet nicht statt. Oder kommt sie erst, bevor jemand das Auto auf das Schiff fährt? Ich gehe zu Fuß zum Bahnhof und wir fahren mit dem Zug nach Sydney. Leider erwischen wir dann die falsche Fähre und landen in Balmain anstatt in Balmain East. Das ist jetzt kein so großes Problem, der Fußweg zum Anlegestelle unseres Schiffes ist nur ein wenig länger. Leider leitet uns Google Maps dann noch fehl und wir müssen nach lamgem Gehen mit all unserem Gepäck feststellen, dass der Weg nicht weiter geht. Eine freundliche Anrainerin, die uns ein wenig ratlos stehen sieht, meint, das passiere hier jeden Tag, und bringt uns mit ihrem Auto zum Cruise Terminal. Km 21/14.993/90.758.

 

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