Neukaledonien 1 Euro = 120 Zentrale Pazifische Franc MEZ + 10 Stunden 14 Einwohner/km2
Samstag, 30. Dezember 2017, Tag 56/433, Lifou
Lifou ist die größte der vier zu Neukaledonien gehörenden Loyalitätsinseln. Vom Ankerplatz der Sun Princess haben wir herrlichen Blick auf die Kirche von Easo und die malerisch auf einer Landspitze gelegene Kapelle Notre Dame de Lourdes. An Land ist es zunächst ein wenig schwierig, weil es keine Taxis gibt, angeblich auf der ganzen Insel nicht. Schwer zu glauben. Es gelingt uns aber, an einer vierzigminütigen "Tour" durch den Ort Easo teilzunehmen. Wir halten kurz an der Kirche (leider versperrt), dürfen uns die Rundhütte des "Chiefs" ansehen (mit Matten ausgelegt, durch Leuchtstoffröhren erhellt, bis auf ein paar Blumenstöcke leer) und machen einen Fotostop an einer Bucht mit kristallklarem Wasser und Blick auf unser Schiff. Nun schnorcheln wir in der Nähe des Anlegers unserer Tenderboote, aber hier ist das Wasser vom feinen Sand getrübt. Ganz anders auf der anderen Seite der Landspitze. Da kassieren sie zwar stolze Eintrittsgebühr, weil's ein Naturreservat ist, aber dafür ist's, als würd man in einem Aquarium schnorcheln. Phantastisch! Beim Besuch der Kapelle Notre Dame mit großer Marienstatue auf dem Dach fallen Schnitzereien an Pfählen mit naturreligiösen, "heidnischen" Motiven auf, die sich sehr nahe an die Kirche wagen.
Sonntag, 31. Dezember 2017, Tag 57/434, Südsee
Wir verbringen den Tag unverständlicher und unnötiger Weise auf See. Zwischen Lifou und Ile des Pins liegen nur 200 Kilometer, eine Strecke die wir locker über Nacht zurücklegen könnten. Doch wir fahren weit an Ile des Pins vorbei und in der Nacht in einer großen Schleife wieder zurück. Weil mir an der Rezeption niemand den Grund dafür nennen kann, lasse ich beim Kapitän anfragen. Ich glaube eher nicht, dass da je eine Antwort kommt. Leider gibt es kein so tolles Silvesterprogramm, es spielt halt überall eine andere Musik, in den Boutiquen präsentieren sie neue Kollektionen, aber wir hätten uns sowas wie eine Show erwartet. Feuerwerk gibt es auch keines, das wundert uns sehr, aber vielleicht hat's was mit Ökologie zu tun, weil der Mist ja ins Meer fällt. Sie übertragen das Feuerwerk aus Sydney, das schon um halb elf startet, via Satellit auf's Open Air Kino. Daneben spielt eine Band mit Musikern aus der Karibik, im Atrium eine Jazzband. Ganzen Tag schon wurden Luftballons aufgeblasen, die um Mitternacht von der Decke fallen. So richtig Stimmung kommt aber nicht auf, die Szenen erinnern irgendwie an Cartoons von Loriot oder Haderer, auf denen Leute mit lustigen Faschingshüten fadisiert herumsitzen. Gleich nach Mitternacht laufen alle in ihre Kabinen. Wir auch.
Montag, 1. Jänner 2018, Tag 58/435, Ile des Pins
James Cook nannte die etwa 15 mal 15 Kilometer große Insel nach den vielen an Kiefern erinnernden Bäumen Pinieninsel. Wir finden ja, dass die Araukarien eher Zypressen ähneln, es handelt sich jedenfalls um sehr hohe schlanke dunkelgrüne Bäume, wobei ich unsicher bin, ob es wirklich Nadelbäume sind. Wir nehmen an einer zweistündigen Inselrundfahrt teil, die uns zunächst in das einzige Dorf der Insel, Vao, führt, wo sich eine hübsche Missionskirche befindet, die auch heute noch die Hauptkirche der Insel ist. Am Dorfrand erinnert ein am Meer gelegenes Denkmal an die ersten Missionare. Es ist von geschnitzten Totempfählen umgeben. Am Andern Ende der Insel zeugen Gefängnisruinen von der düsteren Vergangenheit, als man politisch Gefangene aus Frankreich hierher deportierte. In der Nähe des Bootsanlegers liegen zwei Buchten, Kuto Bay und Kanumera Bay, hyperbelartig beieinander, die eine bezaubert durch feinen hellen Sand, in der anderen befindet sich eine kleine Insel, die man schnorchelnd umrunden kann.
Mittwoch, 3. Jänner 2018, Tag 60/437, Südsee
Eigentlich haben wir ja riesiges Glück mit dem Wetter, denn wir hatten bisher eine regenfreie Kreuzfahrt, trotz Regenzeit. Daher machen uns eineinhalb verregnete Tage auf See nichts aus.
Donnerstag, 4. Jänner 2018, Tag 61/438, Sydney
Als wir wach werden, haben wir schon in Sydney angelegt. Die Ausschiffung der 2.000 Passagiere geht nach Plan und daher ohne jedes Gedränge. Dass auch erfahrenen Reisenden Fehler passieren, zeigt sich uns heute gleich mehrfach: Von der Sun Princess geht es mit einem Taxi zur Anlegestelle der Fähre. Dass ich dem Fahrer die falsche Anlegestelle genannt habe, bemerken wir erst, als das Taxi weg ist. Wir müssen nochmals ein Taxi rufen. Mit der Fähre geht es dann zum Circular Quay und von hier mit dem Zug zum Flughafen. Da wir nach Hawaii fliegen, steigen wir am International Terminal aus, verschenken unsere Fahrkarten, und kommen jetzt erst drauf, dass wir nicht bedacht haben, dass wir ja via Brisbane fliegen und daher am falschen Terminal sind. Also neue Fahrscheine gekauft und mit dem Zug eine Station zurück! Seit langem haben wir heute erstmals wieder Internet zur Verfügung und wir können endlich weitere Flüge, Mietwagen und Hotels buchen. Am Abend geht es dann nach Brisbane und weiter nach Honolulu.