Island: Der Südosten MESZ- 2 Stunden 1 Euro = 150 Isländische Kronen 3,5 Einwohner/km2
Donnerstag, 8. Juli 21, Tag 8/629: Seyðisfjörður Sonnenaufgang 2:54, Sonnenuntergang 23:17
Bei Sonnenschein laufen wir In der Früh in Seyðisfjörður ein. Wir haben gehört, dass der Zoll recht streng die Einhaltung der erlaubten Mengen an Alkohol und Lebensmitteln kontrolliert, doch wir werden einfach durchgewunken. Es ist angenehm warm, in den Bergen liegt noch Schnee. Über einen Pass geht es nach Egilsstaðir, der größeren Stadt im Osten Islands. Wir beheben Kronen, tätigen ein paar Einkäufe und kontrollieren den Ölstand im hinteren Differentialgetriebe, das wieder einmal leicht leckt. Über den als anspruchsvoll beschriebenen, dann aber völlig problemlos auch mit normalen Pkw zu befahrenden Öxi-Pass geht es nach Süden. Neben der Straße blühen blaue Lupinen in riesigen Mengen. Wir halten kurz in Djúpivogur, wo überdimensionale Vogeleier aus Stein aufgestellt wurden, außerdem statten wir dem Handcraft & Stone Garden einen Besuch ab, in dem unzählige kleine Kunstwerke aus Stein, Treibholz, Tierknochen und anderen Naturmaterialien aufgestellt sind. Auf der Weiterfahrt tauchen die markanten Berge Vestrahorn und das an Batman erinnernde Brunnhorn auf. Von der Halbinsel Stokksnes kann man die beiden Berge auch von der Rückseite (oder ist das die Vorderseite?) bewundern. Ganz nah an den Klippen ist ein Wal zu sehen. Auf der Halbinsel gibt es auch noch ein nachgebautes Wikingerdorf, das als Filmkulisse errichtet wurde, doch es wird nicht in Stand gehalten und ist unansehnlich. Das ist ärgerlich, zumal für die Halbinsel Eintritt zu bezahlen ist. Wir übernachten auf dem Campingplatz in Höfn. Km 237/237/2.169/137.816.
Freitag, 9. Juli 21, Tag 9/630: Vatnajökull
Weil es bis Mitternacht hell ist, geht es noch lange ziemlich zu auf dem Campingplatz. Als wir um halb neun abfahren, schlafen die allermeisten noch. Wir machen einen Rundgang durch das Marschland an Höfns Landzunge und beobachten Vögel. Leider ist und bleibt es den ganzen Tag ziemlich diesig. Europas größter Gletscher, Vatnajökull, ist zirka 150 Kilometer lang und 100 Kilometer breit und befindet sich, welch Überraschung, in Island. Westlich von Höfn reichen mehrere seiner Gletscherzungen mehr oder weniger nahe an die Ringstraße heran. Drei von diesen Zungen wollen wir uns heute ansehen: Gleich die erste, Hoffellsjökull, die über eine ziemlich rumpelige vier Kilometer lange Piste zu erreichen ist, ist spektakulär: Sie kalbt in einen Gletschersee mit vielen Eisschollen. Zum Fláajökull und zum Heinabergsjökull sind es jeweils etwa acht Kilometer, aber die Pisten sind etwas besser. "16 km lang und praktisch vertikal verlaufend" schreibt unser Reiseführer über die Geländewagenpiste F985 zum Skálafellsjökull. Da können wir natürlich nicht widerstehen und geben uns diese Strecke als vierten Ausflug. Natürlich verläuft die Piste nicht vertikal, aber die Steigung ist auch für uns Alpenländer echt enorm. Erfreulicherweise ist die Piste bis auf die steilsten Passagen und einige Haarnadelkurven in sehr gutem Zustand. Dennoch benötigen wir für die 16 Kilometer über eine Stunde. Die Unternehmung hat sich aber echt gelohnt, wir blicken von oben (!) auf das größte Gletschergebiet, das wir je gesehen haben. Am Ende der Straße sind einige Schneemobile und ein Raupengefährt abgestellt, mit dem sie Touristen noch weiter rauf auf den Gletscher fahren. Kurz vor der Einmündung der Piste zurück in die Ringstraße finden wir einen Nachtplatz mit toller Aussicht auf die weit unter uns liegende Küste. Km 131/368/2.300/137.947.
Samstag, 10. Juli 21, Tag 10/631: Jökulsarlón
Gleich in der Früh, noch vor dem Ansturm der Massen, sind wir am Jökulsarlón, einer Gletscherlagune, in der weiße und leuchtend blaue Eisblöcke treiben, die sich vom Breiðamerkurjökull, einer weiteren Gletscherzunge des Vatnajökull, gelöst haben und durch einen kurzen Fluss ins offene Meer treiben. Manche werden gleich am nahen Diamond Beach wieder angeschwemmt. Hier gibt es auch eine tolle Fotoausstellung zu bewundern. Zu mehreren Gletscherausläufern machen wir kurze Abstecher. Im winzigen Dorf Hof gibt es eine ebensolche Kirche zu bewundern, die samt umgebendem Friedhof idyllisch in einem Birkenwäldchen gelegen ist. Am späteren Nachmittag wandern wir noch zum Svartifoss, einem Wasserfall, der von dunklen Basaltsäulen eingerahmt wird. Wir übernachten auf dem Campingplatz Skaftafell gleich in der Nähe. Km 119/487/2.419/138.066.