Costa Rica 1 EUR = 550 Colon Diesel 1,25 EUR
Sonntag, 19. März 23, Tag 64/778: Arenal-See
Auf costaricanischer Seite dauert die Abfertigung weitere eineinhalb Stunden. Der Zerberus wird wieder desinfiziert und wir müssen um 50 US-Dollar eine Versicherung für 30 Tage abschließen. Unsere SIM-Karte aus Guatemala funktiniert weiterhin. Costa Rica ist sehr sauber und ordentlich, die Landschaft macht einen gepflegten Eindruck und es gibt Wegweiser, die waren ja in den letzten Ländern Mangelware. Auf dem Weg zum Vulkan Arenal kommen wir an den gleichnamigen See, wo wir einen echt tollen Nachtplatz finden: Zwischen Urwald und See ist eine Wiese, auf der wir im Schatten von Bäumen und Palmen stehen. Paradiesisch! Km 269/12.550/171.423.
Montag, 20. März 23, Tag 65/779: Volcano Arenal
Wir schlafen sehr lange, weil uns an diesem ruhigen Plätzchen nichts weckt. Dann geht es weiter an der Nordseite des Sees entlang, bis Er auftaucht: El Arenal. Ein Vulkan wie aus dem Bilderbuch mit steilen, symmetrischen Flanken. Weil er aktiv ist, darf man ihn nicht besteigen, was sehr schade ist, denn es sind nur tausend Höhenmeter. Wir genießen ausgiebig seinen Anblick, mal mit See im Vordergrund, mal mit Kuhweide. In Nuevo Arenal essen wir in der German Bakery Bratwurst mit Sauerkraut und kaufen Schwarzbrot. Auf der Weiterfahrt sehe ich einen Nasenbären am Straßenrand und halte, um ein Foto zu machen. Plötzlich schießen aus allen Richtungen an die zwanzig weitere Nasenbären heran und es scheint, als würden sie um Futter betteln. Wir werfen Apfel- und Bananenschalen aus dem Auto und die Tiere stürzen sich gierig darauf. Am Abend erreichen wir nach langer, holpriger und kurvenreicher Fahrt Monteverde auf 1.350 Metern, wo ich an einer geführten Nachtwanderung durch den tropischen Wald teilnehme. Wahnsinnig viel gibt es nicht zu sehen, verschiedene Insekten, darunter Glühkäfer, einen Skorpion, eine Tarantel, eine Natter und etliche schlafende Vögel mit dem Kopf unter'm Flügel. Ohne Guide hätte ich allerdings vermutlich kein einziges dieser Tiere entdeckt. Wir übernachten auf dem privaten Fußballplatz des Touranbieters. Km 171/12.721/171.594.
Dienstag, 21. März 23, Tag 66/780: Monteverde Cloud Forest
In aller Frühe mache ich eine Wanderung durch den Monteverde Cloud Forest. Wie es sich für einen Nebelwald gehört, ziehen Wolkenschwaden durch den Urwald und immer wieder nieselt es ein wenig. Die Vegetation ist üppig grün, aber Tiere kriege ich nicht vor die Linse, nicht einen der bunten Frösche, für die der Naturschutzpark bekannt ist. Wir steuern nun die Pazifikküste an, bei erster Gelegenheit nehme ich ein Bad. Das Wasser ist sehr warm, sicher über 25 Grad. Auf der Weiterfahrt passieren wir die Krokodilbrücke, von der wir einen Blick auf die unter uns im Fluss und auf Sandbänken faulenzenden Krokodile werfen. Wir übernachten in Manuel Antonio auf dem Parkplatz hinter einem Hotel, das halbwegs günstige Guides für den Nationalpark vermittelt. Km 201/12.922/171.795.
Mittwoch, 22. März 23, Tag 67/781: Manuel-Antonio-Nationalpark
Wir stehen unnötig früh auf, unser Führer verspätet sich um eine halbe Stunde. Bis wir dann losgehen, vergeht noch eine halbe Stunde, weil er noch auf zwei weitere Klienten wartet. Man darf in den Nationalpark keine Getränke und kein Essen mitnehmen und auch sonst nichts, was Müll machen würde. Kein Wunder, dass viele Besucher mit hochrotem Kopf durch den Park laufen. Es ist irre heiß und zu trinken gibt es nur dort und da Wasser aus der Wasserleitung, das sich aber viele nicht zu trinken trauen. Es sind wahnsinnig viele Leute im Park unterwegs, am Eingang mussten wir anstehen, aber schon hier gab es erste Tiere zu sehen: Mehrere Kapuzineräffchen turnten auf Stromleitungen herum. Nach kurzer Wanderung sehen wir ein Drei-Finger-Faultier. Es macht genau das, was man von einem seiner Spezies erwartet: Es hängt am Baum und rührt sich kaum. Später können wir ein weiteres Faultier beobachten, wie es in Zeitlupe vom Baum klettert. Angeblich verlassen Faultiere nur einmal in der Woche den Baum zur Defäkation, dann klettern sie wieder rauf. Unser Guide zeigt uns noch Chamäleons, Landkrabben, verschiedene Vögel und Spinnen. Die Führung endet an einem wunderschönen Sandstrand, der zu einem kurzen Bad einlädt. Wieder zurück beim Auto sind wir fix und fertig: ermüdet, dehydriert und überhitzt. Nach ein paar Getränken aus dem Kühlschrank und einer kalten Dusche sind wir erstaunlich schnell reanimiert. Wir fahren heute noch bis kurz vor die panamesische Grenze und übernachten am Parkplatz eines Hotels in Neily, in dessen Pool wir uns abkühlen können. Km 186/13.108/171.981.
Donnerstag, 23. März 23, Tag 68/782: Neily
Nachdem wir heute endlich von unseren Helfern in Panama City Nachricht auf unsere Anfrage bezüglich Auto abstellen erhalten haben, können wir uns um den Heimflug kümmern. Die Flugsuche gestaltet sich schwierig, denn nach Wien oder Münchengibt es nur Flüge mit um die 20 Stunden Aufenthalt irgendwo oder mit Preisen ab 2.000 Euro pro Person. Wir entscheiden uns für einen Flug über Houston nach Frankfurt, von wo wir mit dem Zug weiterfahren werden. Nun ziehe ich eine lange Hose an (in Panama ist das Betreten von Regierungsbüros mit Shorts verboten) und es geht zur Grenze. Obwohl wir genau nachgelesen haben, wo und wie die Formalitäten zu erledigen sind, fahren wir an dem unscheinbaren costaricanischen Zollgebäude vorbei und halten beim Grenzgebäude von Panama, von wo wir natürlich zurückgeschickt werden. Dann geht die Ausreise aber rasch vonstatten, Dauer etwa 20 Minuten.