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Übersicht 17. Etappe

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   Mexikos Osten         1 EUR = 19 Pesos      Diesel 1,30 EUR

Dienstag, 7. Februar 23, Tag 24/738: Mexico-City       2.200 m

Als um neun die archäologische Stätte in Tula öffnet, sind wir die Ersten. Und Einzigen. Wir haben die kleine Pyramide während unseres gesamten Besuchs ganz für uns alleine. Sie ist eine der wenigen Pyramiden, die man besteigen darf. Oben stehen beeindruckende, viereinhalb Meter hohe Kriegerstatuen, die einst das Dach der Pyramide trugen. Von oben sieht man auf eine Säulenhalle und einen antiken Ballspielplatz mit Zuschauertribüne. In Teotihuacan, am Stadtrand von Mexico-City, sehen wir uns zwei weitere Pyramiden an, die Mondpyramide und die Sonnenpyramide, die als drittgrößte Pyramide der Welt gilt (nach der Cheops-Pyramide und der Pyramide von Cholula, die wir uns morgen ansehen möchten). Von der einen zur anderen und an dieser vorbei zieht eine zwei Kilometer lange antike Prachtstraße, die von Mini-Pyramiden gesäumt ist. Nach der anstrengenden Besichtigung wollen wir noch eine Stunde fahren und denken an eine Übernachtung in Amecameca de Juárez, wo unsere Nachtplatzdatenbank einen Campingplatz kennt. In Wirklichkeit ist es aber nur der Parkplatz eines Vergnügungsparks, der zwar geeignet, aber viel zu teuer ist. Wir fahren noch aus der Stadt hinaus und da tauchen sie endlich auf: Die schon lange erwarteten, aber wegen des Smogs vorher nicht sichtbaren riesigen Vulkane Popocatepetl und Iztaccihuatl [issta'siwatl], die mit 5.452 und 5.230 Metern der zweit- und der drittgrößte Berg Mexikos sind. Der Popocatepetl ist zur Zeit aktiv und bläst dann und wann dunkelgraue Wolken in die Luft. Wir übernachten am Fuß des Popocatepetls auf 3.000 Metern und stellen uns auf eine kalte Nacht ein. Km 202/5.145/164.101.

Mittwoch, 8. Februar 23, Tag 25/739: Puebla       2.140 m

Die Nacht war nicht so kalt, wie gedacht, in der Früh hat es drei Grad plus. Wahrscheinlich wärmt der Vulkan. Aber ich hatte wieder meine Höhen-Schlafapnoe und krieche wie gerädert aus dem Bett. Auf der Passhöhe auf 3.700 Metern erleben wir eine Überraschung: Die Straße ist gesperrt. Es gibt eine Polizeistation hier, es scheint gerade Morgenapell zu sein. Der Kommandant hält seinen acht oder neun Untergebenen einen endlosen Vortrag. Dann endlich kann ich fragen, wann denn die Straße geöffnet wird, denn zurückfahren hieße einen mehrstündigen Umweg machen. Ich erfahre, dass die gesperrte Straße bis zum Basislager des Popocatepetl führt, aber wegen vulkanischer Aktivität darf da keiner rauf (seit 2015 übrigens). Die Polizisten bewachen anscheinend den Berg! Die Straße nach Puebla ist eh offen, ein Polizist zeigt mir eine unscheinbare Abzweigung von der Asphaltstraße. Es seien 20 Kilometer bis Puebla, was aber nicht stimmen kann, denn unser Navi zeigt über 40. Die Straße sei eh gut und mit normalen Pkw befahrbar. Wir nehmen an, dass er gemeint hat, die 20 Kilometer seien nicht asphaltiert. Die Piste ist ziemlich übel und wir kommen nur langsamst voran. Nach 15 Kilometern haben wir endlich die Asphaltstraße erreicht, für diese Strecke haben wir eindreiviertel Stunden benötigt! Nun geht es rasch nach Cholula, wo wir uns die zweitgrößte Pyramide der Welt ansehen. Sie ist sehr unspektakulär, weil sie nicht ausgegraben ist. Man sieht nur einen Hügel, auf dem eine Kirche steht, die die Spanier im 16. Jahrhundert errichtet haben, wahrscheinlich ohne zu ahnen, dass sich die Pyramide darunter befindet. An einer Seite des Hügels wurde die Pyramide freigelegt und man kann erahnen, was man auf einem Modell im Museum deutlich sieht: Es ist nicht eine Pyramide, sondern es sind drei, die übereinander gebaut wurden. Archäologen haben etliche Tunnel in den Hügel gegraben, von denen einer für die Öffentlichkeit zugänglich sein sollte, aber dennoch gesperrt ist. Die knallgelbe Kirche auf der Pyramide besticht durch ihren überschwänglichen Prunk und grellbunte Fresken. Von hier oben hat man einen Blick über Cholula bis hinüber in die große Nachbarstadt Puebla mit 1,5 Millionen Einwohnern. Wir sehen uns noch zwei Kirchen in Cholula an und steuern dann den einzigen Campingplatz weit und breit an, wo schon drei Overlander stehen. Für die Fahrt nach Puebla nehmen wir ein Taxi. Wir sehen uns das historische Museo Case del Alfenique und das Museo Amparo an, das präkolumbianische Artefakte und zeitgenössische Kunst zeigt. Auf der Dachterrasse gibt es ein Cafe mit herrlichem Blick auf die vielen Kirchen im Stadtzentrum. Wir genießen diesen großartigen Ort mit mehreren Mojitos. Wir spazieren zum baumbeschatteten Zocalo, dem Hauptplatz der Stadt, und sehen uns die riesige Kathedrale mit den höchsten Kirchtürmen Mexikos an. Das Innere der Kathedrale ist an Prunk und Überschwang kaum zu überbieten. Km 68/5.213/164.169.

Donnerstag, 9. Februar 23, Tag 26/740: Xochitécatl, Cacaxtla, Tlaxcala       2.300 m

Heute stehen zwei weitere prähistorische Stätten auf dem Programm, die wir beide ganz für uns haben. In Xochitécatl [sotschit'ekatl] gibt es drei Pyramiden auf einem Hügel zu sehen, davon eine einzigartige runde, auf der man unverständlicherweise ein Kreuz aufgestellt hat. Vor einer der anderen Pyramiden, von denen nur mehr Reste vorhanden sind, befindet sich ein aus Stein gemeißeltes großes Gefäß, in dem die Überreste von 30 Kindern gefunden wurden, die dem Fruchtbarkeitsgott geopfert worden waren. Von der Pyramide ganz oben auf dem Hügel sieht man hinüber nach Cacaxtla [kak'aschtla], der zwei Kilometer entfernten zweiten prähistorischen Stätte. Hier handelt es sich um zwei große, aneinandergebaute Pyramidenstümpfe, auf denen sich die Reste eines Palastes befinden. An mehreren Stellen sind 1.500 Jahre alte bunte Fresken zu sehen. Um diese vor Sonne und Regen zu schützen, hat man eine Überdachung von der Größe eines Flugzeughangars über die gesamte Stätte gebaut. In Tlaxcala gefallen uns der Zocalo und der Regierungspalast, sowie die auf einem Hügel erbaute Wallfahrtskirche Santuario de la Virgen de Ocótlan. Das Portal und die Türme sind mit weißem Stuck im Zuckerbäckerstil verziert, Altar und Seitenaltäre sind zur Gänze aus Gold. Wir übernachten als einzige Gäste auf dem Campingplatz eines Resorts. Campingplätze kosten meist 250 bis 350 Pesos (14 bis 18 Euro), auf dem sehr gepflegten und sauberen Platz hier kostet die Übernachtung nur 220 Pesos (11,50 Euro) und sogar die Benützung des Pools und des riesigen Hallenbads ist inkludiert. Km 76/5.289/164.245.

Freitag, 10. Februar 23, Tag 27/741: Orizaba       1.200 m

Heute ist der Smog so schlimm, dass wir den vor uns riesig aufragenden Pico de Orizaba, mit 5.611 Metern Mexikos höchster Berg, wie durch einen Grauschleier sehen. Vor der Stadt Orizaba führt die Autobahn in engen Kurven steil vom Hochland 1.200 Meter in die Tiefe. Orizaba liegt in einem Tal, das von steilen, bewaldeten Bergen umgeben ist. Eigenartigerweise gibt es im Stadtzentrum keine Lokale und so müssen wir uns den Palacio de Hierro hungrig ansehen. Dabei handelt es sich um ein elegantes, von Gustav Eiffel entworfenes und in Paris gebautes Metallgebäude, das mehrere kleine Museen beherbergt. Nachdem wir dann endlich ein Speiselokal gefunden haben, sehen wir uns das Museo de Arte del Estadio an, das sich in einem schön restaurierten Kolonialgebäude mit herrlichem Innenhof befindet und Werke von Diego Rivera zeigt. Wir steuern einen Campingplatz etwa zehn Kilometer außerhalb von Orizaba an. Leider verfahren wir uns total und brauchen über eine Stunde dorthin. Außerhalb der Stadt zeigt uns die üppig grüne Vegetation, dass wir in den Tropen angekommen sind. Unterwegs werden wir erstmals von der Polizei angehalten. Ich drehe gleich die Dashcam auf das Seitenfenster. Die zwei Polizisten wollen einen Blick ins Auto werfen und sind dann nicht weiter lästig. Seit wir auf dem Festland sind, gibt es keinerlei Kontrollen auf der Straße mehr. Man hat auch nicht den Eindruck, dass sich irgendjemand für die gefahrene Geschwindigkeit interessiert. Jeder fährt so schnell, wie es sein Fahrzeug erlaubt. Das ist eh oft nicht schnell, denn selbst auf den Autobahnen ist die Fahrbahn immer leicht gewellt, weshalb man selten schneller als 110 fahren kann, sonst fängt der Wagen zu hüpfen an. Oft geht es nur sehr viel langsamer. Der Campingplatz ist abgelegen, sehr einfach, ist eher mehr ein Garten mit Palmen und blühenden Büschen. Der Besitzer zeigt uns alles, Plumpsklo, kalte Dusche, Pool, Picknicktische, Grillplatz, und verabschiedet sich dann, um nach Hause zu fahren. Wir haben den ganzen Platz für uns. Km 210/5.499/164.455.

Samstag, 11. Februar 23, Tag 28/742: Monte Albán       1.600 m

Die Wolken hängen tief und es nieselt. Ursprünglich wollten wir heute nach Veracruz fahren und vielleicht einen Tag am Strand verbringen, aber es sind Regen und Sturm angesagt, weshalb wir die Stadt am Atlantik auslassen und nach Oaxaca weiterfahren. Zunächst geht es wieder in engen Kurven die 1.200 Meter hinauf ins Hochland, allerdings tauchen wir bald in die tief hängenden Wolken ein und es ist nichts zu sehen als die Rücklichter des gerade vor uns Fahrenden. Sofern er denn welche hat. Eine Stunde geht es im Blindflug auf der Überholspur nach oben. Auf der rechten Spur will keiner fahren, denn da kriechen schwere Laster den Berg hinauf, oftmals im Schritttempo und die Gefahr ist groß, dass man einem hinten auffährt, weil man ihn zu spät sieht. Auf der Hochebene kommen wir wieder aus den Wolken heraus und bald ist es sogar strahlend sonnig. Wir fahren durch ein schier endloses, zerklüftetes Sandsteingebirge, in dem es kaum eine Siedlung gibt. Anfangs sind die Berge mit dicht aneinander stehenden Kakteen bewaldet. Die Fahrt ist anstrengend, weil alle trotz Gegenverkehr überholen, was sich eh meist ausgeht, weil die Überholten ganz nach rechts fahren. Meistens jedenfalls. In Oaxaca sehen wir uns den Monte Albán an, eine archäologische Stätte auf einem Berg. Die Stätte mit Resten von Palästen, Wohngebäuden und Gräbern ist weitläufig und ohne Schatten. Mit unserem heutigen Campingplatz bei einem Hundeasyl sind wir nicht so zufrieden, weil es keinen ebenen Fleck gibt, aber der zweite Platz, den es in Oaxaca noch gäbe, hat ein Tor mit einer Durchfahrtshöhe von 2,50 Meter. Km 361/5.860/164.816.

Sonntag, 12. Februar 23, Tag 29/743: Oaxaca       1.500 m

Der Plan für heute ist, kurz Oaxaca anzusehen und dann zügig bis Salina Cruz am Pazifik zu fahren, um dort am Strand zu übernachten. Doch in Oaxaca bummeln wir länger durch das Zentrum als gedacht, wir sehen uns die Kirche Santo Domingo mit ihrem düster-dunklem Inneren an und spazieren bis zum schattigen Zocalo, an dem sich die Kathedrale befindet. In El Tule, etwas außerhalb von Oaxaca, sehen wir uns den mit 14 Metern Durchmesser dicksten Baum der Welt an, der in einem sehr schönen Park steht. Hier gibt es eine Gastronomiehalle, wo wir ganz neue mexikanische Kulinarik entdecken. Dann können wir nicht an der bekannten Mezcal-Destillerie El-Rey vorbeifahren, sondern kosten etliche verschiedene Mezcals. Das ist ein Agavenschnaps, der eigentlich wie Tequila schmeckt, aber nicht so genannt werden darf, weil er nicht aus der Region Tequila stammt. Manche Sorten Mezcal haben auch den Agaven-Wurm in der Flasche, wie man es vom Tequila kennt. Dann machen wir noch einen Abstecher nach Mitla, um uns die dortigen Ruinen und Mosaiken anzusehen. Es ist aber nur die Kirche offen, die antiken Stätten daneben haben geschlossen. Nun geht sich's natürlich nicht mehr aus bis Salina Cruz. Die Straße führt in endlosen Kurven durch ein weitläufiges und kaum bewohntes Gebirge. Auch auf steilen Hängen werden Agaven angebaut. Unsere Nachtplatz-Datenbank zeigt einen netten Platz am Benito-Juarez-See. Doch leider ist der Weg dahin mit vielen tiefhängenden Ästen mit spitzen Dornen dran versperrt. Baumschere und Axt kommen reichlich zum Einsatz. Ein Pärchen aus Los Angeles mit einem Toyota mit Dachzelt ist schon hier. Km 235/6.095/165.051.

Montag, 13. Februar 23, Tag 30/744: Salina Cruz       0 m

Um Mitternacht schrecken wir auf, weil ein lautes Motorrad näherkommt und schließlich geräuschvoll neben dem Zerberus hält. Ein Mann mit Taschenlampe macht sich in einiger Entfernung an etwas zu schaffen. Es dauert eine Weile, bis ich erkenne, dass er ein Boot klarmacht und zum Fischen rausfährt. Um halb sieben kommen weitere Fischer und machen Lärm. Beim Wegfahren muss ich, als wären Äste über Nacht nachgewachsen, wieder Zweige von den Bäumen schneiden, um den Zerberus mit nicht allzu vielen Kratzern durchzubekommen. In Salina Cruz machen wir Pause an der Playa Brazil, einem wunderschönen Sandstrand, um dem pazifischen Meeresgott meine Badebrille zu opfern. Das Meer ist ziemlich kalt und die Brandung heftig. Im Nu ist meine optische Sonnenbrille, dich ich zum Baden benutze, ein für alle Mal verschwunden. Schade darum, denn sie hat mir schon in allen Weltmeeren gedient. Durch Salina Cruz geht es recht mühsam, weil viel Verkehr ist. Aber es geht wie überall in Mexiko alles sehr geordnet ab: Es gibt an den allermeisten Kreuzungen Stopp-Tafeln. Es bleibt zwar keiner stehen, aber wer die Stopptafel hat, gibt Vorrang. Gibt es an einer Kreuzung vier Stopptafeln, fährt mal einer längs und mal einer quer. Oft steht auch "uno y uno" dabei. Wenn zwei gleichzeitig zu so einer Kreuzung kommen, fährt das größere Fahrzeug zuerst. Das funktioniert recht gut. Bis Arriaga ist die Straße sehr holprig. Von hier ist es nicht mehr weit bis zur guatemaltekischen Grenze, aber wir wollen ja noch auf die Halbinsel Yucatan, weshalb wir uns von der Küste landeinwärts wenden. Auf der hier beginnenden Mautobahn geht es ungewohnt flott voran. Wir übernachten auf dem Park-/Campingplatz am Wasserfall El Aguacero. Er ist zwar zu, aber wir öffnen uns selbst den Schranken. Morgen kommt bestimmt jemand um zu kassieren. Km 381/6.476/165.432.

Dienstag, 14. Februar 23, Tag 31/745: Chiapa de Corzo

Pünktlich um acht kommen die Leute, die den Platz betreuen. Wir bezahlen eine bescheidene Gebühr für den Eintritt in die Schlucht und für die Übernachtung. Ich steige die 200 Höhenmeter zum kleinen Wasserfall am Fluss hinunter. Das landschaftliche Erlebnis ist mäßig, aber wenigstens kommt mein Körper beim raschen Aufstieg mal wieder auf Touren. Wir durchfahren die 500.000-Einwohner-Stadt Tuxtla Gutiérrez und weiter nach Chiapa de Corzo, wo wir am Ufer des Grijalva halten. Der Fluss wurde in den 80er-Jahren aufgestaut und ist seither mit Booten befahrbar. In einer zweistündigen Fahrt rasen wir in einem Schnellboot durch die spektakuläre Sumidero-Schlucht 35 Kilometer bis zur Staumauer und zurück. Die Felswände ragen bis zu 800 Meter empor. Wenn es Interessantes zu sehen gibt, verlangsamt der Bootsführer die Fahrt: Krokodile, Pelikane und andere Vögel, Affen, Felsformationen, eine Kapelle in einer Höhle. Vor dem Staudamm gibt es eine schwimmende Bar, an der man unter anderem Bier mit Mangosaft oder Kakao, Salz und Chili gibt. Wir sehen uns noch den sehr großen Stadtplatz von Chiapa de Corzo an, auf dem inmitten von blühenden Bäumen ein aus Ziegeln errichteter Uhrturm und ein ebensolcher Brunnen stehen. Wir fahren noch eine gute Stunde und übernachten am Nezahualcoyotl-Stausee neben einem Restaurant, in dem wir recht gut zu Abend essen. Heute hatte es 36 Grad und erstmals ist es auch nach Sonnenuntergang noch warm. Wir sitzen lange draußen. Km 168/6.644/165.600.

 

Mittwoch, 15. Februar 23, Tag 32/746: Villahermosa

Das war mit 22 Grad am Morgen die erste Tropennacht. Die Bettdecken können weg! In Malpasito möchten wir uns die Felsgravuren ansehen, doch die Stätte ist geschlossen. Ich verstehe den Wächter sehr schlecht, bin mir nicht sicher, ob er überhaupt Spanisch spricht. Ich glaube, er sagt, es ist geschlossen, weil das Gras gemäht wird. Aber vielleicht sagt er auch ganz was anderes, ich kann ja schließlich auch kaum spanisch. Zu Mittag sind wir in Villahermosa, wo wir uns den Museumspark La Venta ansehen. In einem großen tropischen Wald mitten in der Stadt hat man Skulpturen, Stelen und Altäre aus der Zeit 1.000 bis 300 v. Chr., die man in der Umgebung gefunden hat, aufgestellt. Außerdem gibt es einen Zoo, der allerdings nicht durch artgerechte Tierhaltung glänzt. Es gibt Krokodile, Schildkröten, Raubkatzen und Totenkopf-Äffchen. Nasenbären laufen in größerer Anzahl frei herum. Wir fahren noch bis Palenque, wo wir auf dem winzigen und ungepflegten Campingplatz eines Restaurants übernachten. Km 525/7.169/166.125.

Donnerstag, 16. Februar 23, Tag 33/747: Palenque

Für die Besichtigung des alten Palenque muss man zweimal Eintritt bezahlen. Zuerst an einer Kassa für den Nationalpark, in dem sich die archäologische Stätte befindet. Hier bekommt man ein Armband und dann muss man sich gleich nebenan noch an einem zweiten Kartenschalter anstellen, um die eigentliche Eintrittskarte mit QR-Code zu kaufen. Ob das nicht einfacher ginge? Die Maya-Tempel sind großartig. Sie befinden sich im Urwald auf einem Berghang. Trotz der frühen Stunde ist es oberaffenschwül. In einem Tempel befand sich das Grab des Maya-Königs Pakal, das als berühmtestes Grabmonument des Kontinents gilt. Etwas abseits gibt es ein modernes Museum, das Funde aus den Tempeln und den Sarkophag des Königgrabes zeigt. Wir sehen uns noch den südlich von Palenque gelegenen Wasserfall Misol-Ha an, unter dem man baden kann. Welch Abkühlung! An einem weiteren Wasserfall, dem Agua Azul, hunderte Kurven südlich, stürzt sich weiß-schaumiges Wasser in einen milchig-blauen Fluss. Wunderschön! Bei beiden Wasserfällen bezahlt man ebenfalls zweimal, einmal für die Benützung der kurzen Zufahrtsstraße und einmal für den Wasserfall. Wir übernachten in Palenque auf dem gleichen Platz wie gestern. Km 145/7.314/166.270.

 

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