El Salvador 1 EUR = 1,05 USD Diesel 1,10 EUR
Samstag, 11. März 23, Tag 56/770: Ruta de las Flores, Santa Ana
Der Grenzübertritt ist unkompliziert und dauert summa summarum eine Stunde. Wir wechseln unsere letzten Quetzales in US-Dollar, der die offizielle Währung in El Salvador ist. Eine Versicherung können wir nicht abschließen. Überraschenderweise funktioniert unsere SIM-Karte aus Guatemala auch in El Salvador. Hier ist es vielleicht eine Spur sauberer als im Nachbarland und auf jeden Fall sind die Straßen besser. Die Frauen sind hier nicht wie in Guatemala traditionell, sondern modern gekleidet. Wir fahren die Ruta de las Flores, eine Strecke, die durch hübsche Bergdörfer führt. Überall wird Kaffee angebaut. In Ataco gibt es schöne Wandbilder an vielen Häusern, das Dorf ist ein einziger Markt. In Apaneca sehen wir uns die Kirche an und essen ausgezeichnet und günstig zu Mittag. Und in Juayua, in dessen Kirche es eine schwarze Jesusstatue gibt, spazieren wir durch eine ausgedehnte Gastronomiemeile. Die Restaurants haben jeweils Musterteller ihrer Gerichte mit Preisangabe, fünf bis zehn Dollar, ausgestellt. El Salvador scheint kulinarisch sehr viel zu bieten zu haben. Der Abstecher zur archäologischen Stätte von Tazumal lohnt sich nicht, die Pyramide ist in einem traurigen Zustand. Dafür sind wir von der Stadt Santa Ana begeistert: Am Hauptplatz befinden sich die neugotische weiße Kathedrale, das mintfarbene Theater und weitere schöne Kolonialbauten. Am Lago de Coatepeque essen wir in einem Restaurant mit Panoramablick auf den Kratersee zu Abend. Wir übernachten am Fuß des Volcan Santa Ana auf einem Campingplatz. Viele Einheimische haben Zelte aufgestellt und für reichlich Musik ist gesorgt. Wir gehen früh schlafen, denn ... Km 166/10.905/169.778.
Sonntag, 12. März 23, Tag 57/771: Santa-Ana-Vulkan
... der Wecker klingelt um 2:40 (in Worten: zwei Uhr vierzig). Da ich den Santa Ana Volcano besteigen möchte, habe ich gestern mit einem Bergführer gesprochen. Er nimmt mich mit 15 anderen in einer Gruppe zur Nachtbesteigung des Vulkans mit. Um drei Uhr bin ich am Treffpunkt, aber sonst ist kein Mensch da. Um zehn nach drei kommt einer, der ebenfalls mit Jonathan, so heißt der Bergführer, um drei verabredet ist. Um 3:40 kommt Jonathan und kurz darauf erscheinen zwei weitere Bergsteiger. Jonathan bringt uns mit seinem Auto zu einem anderen Treffpunkt, wo schon der Rest der Gruppe wartet, und um zehn nach vier geht es los. Die Nacht ist stockdunkel, denn der Mond ist schon untergegangen. Nach zwei Stunden, es dämmert bereits, erreichen wir den Gipfel auf der Caldera, der sich leider in dichte Wolken hüllt. Nicht einmal der Kratersee ist zu sehen. Die nun aufgehende Sonne schimmert durch die Wolken und langsam, sehr langsam zeigt sich der smaragdgrüne See. Einmal sieht man durch die umherziehenden Wolken im Osten den Lago de Coatepeque mit seiner markanten Insel. Der Abstieg führt anfangs durch Lavagestein, aus dem dort und da eine Agave aufragt, später geht es durch dichten Wald. Bei meiner Rückkehr ist Susi bereits besorgt, denn auf Grund Jonathans Verspätung und des langen Aufenthalts auf dem Gipfel, komme ich fast zwei Stunden später zurück, als gedacht. Nach einem kräftigen Frühstück geht es nach Joya Cerén, wo wir uns der Archäologie widmen. Hier wurde, ähnlich wie in Pompeji, ein Dorf von einem Vulkanausbruch überrascht und von Asche zugedeckt. Damit Susi auch auf einen Vulkan kommt, fahren wir auf den Quezaltepeque (San Salvador Volcano), wo die Straße fast bis zur Caldera führt. In einem noblen und für hiesige Verhältnisse sehr teuren Steakrestaurant essen wir auf der Terrasse mit Blick auf San Salvador hervorragend zu Mittag. Hier sehen wir auch, dass Yucca-Palmen blühen. Die weißen Blüten ähneln Maiglöckchen. Nach einem nur kurzen Aufstieg von einem Parkplatz zur Caldera blicken wir in den Krater des Quezaltepeque, in dem sich ein kleiner Berg mit wieder einem Krater befindet. Wir übernachten einsam auf einem Campingplatz am Fuße des Vulkans. Km 102/11.007/169.880.
Montag, 13. März 23, Tag 58/772: San Salvador
Mutig stürzen wir uns in den Montagmorgenverkehr der Millionenstadt San Salvador, um uns die paar Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt El Salvadors anzusehen. Am Platz Parque Libertad befindet sich die Iglesia el Rosario, die angeblich schönste Kirche Zentralamerikas. Es ist ein hässlicher, verwitterter Betonbau, der den Eindruck vermittelt, der Abriss stünde bevor. Die vielen Buntglasfenster sollen den Innenraum in buntes Licht tauchen. Leider ist die Kirche geschlossen. Wir sehen uns noch die erst um die Jahrtausendwende fertiggestellte Catedral Metropolitana am Hauptplatz, den neoklassizistischen Nationalpalast und das ebensolche Nationaltheater an. Bereits einen Häuserblock abseits dieser paar an der Plaza Barrios gelegenen Bauten ist San Salvador hässlich, schmutzig und übelriechend, keine Stadt zum Verweilen. Auf dem Weg nach Honduras halten wir in Suchitoto, wo sich ein Wasserfall über riesige Basaltsäulen ergießt. Doch leider ist der Fluss zur Zeit trocken und die Basaltsteine, über die der Weg führt, glühend heiß, sodass wir nur den Blick auf den Stausee Cerron Grande werfen. Der Ort Suchitoto selbst gefällt uns außerordentlich, er ist total sauber, gepflegt und sympathisch. In einem kleinen Restaurant am Platz essen wir ausgezeichnet mit Blick auf die schöne, weiße Fassade der Kirche.