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   Honduras         1 EUR = 23,50 Lempira      Diesel 1,10 EUR

Montag, 13. März 23, Tag 58/772: El Poy

Der Grenzübertritt ist unkompliziert. Erstmals interessiert sich jemand für unsere Covid-19-Impfnachweise. Die gesamte Grenzabfertigung auf beiden Seiten zusammen dauert eindreiviertel Stunden, was großteils auf das Konto des hondurianischen Zolls geht. Auch in Honduras funktioniert unsere SIM-Karte aus Guatemala. Wir übernachten kurz nach der Grenze auf dem abgezäunten Grundstück eines Restaurants, in dem wir zu Abend gegessen haben. In einem von unten mit einer Kerze beheizten Tontopf wird ein Gericht serviert, das wie Gulasch mit Käse schmeckt. Km 178/11.185/170.058.

Dienstag, 14. März 23, Tag 59/773: Copan Ruinas

Unser nächstes Ziel, die Ruinen von Copan, liegen 42 Kilometer Luftlinie von uns entfernt. Die kürzeste Route dorthin führt 77 Kilometer durch das Gebirge und ist nicht asphaltiert. Das weckt natürlich Erinnerungen an die steinige Rüttelstraße in Guatemala, die uns viele Nerven gekostet hat, weshalb wir die 180 Kilometer lange Asphaltstraße über La Entrada wählen. Aber auch hier benötigen wir vier Stunden für die Fahrt, weil es im ersten Teil bis Santa Rosa unendlich viele Schlaglöcher gibt. Die Ruinen von Copan sind fantastisch (lediglich die aufgestellten oder aufgespannten Überdachungen bewirken eine gewisse Unauthentizität): An der Plaza de las Estelas stehen drei bis vier Meter hohe Stelen, die meistens den König 18 Kaninchen (ja, der heißt wirklich so und hat um 700 n. Chr. regiert) darstellen. Ganz spektakulär ist die restaurierte Treppe der Hieroglyphen, eine Freitreppe, deren Stufen an der Stirnseite Hieroglyphen tragen, die bis heute noch nicht vollständig entschlüsselt sind, da die Steine der Treppe bei der Entdeckung Mitte des 19. Jahrhunderts bereits durcheinandergepurzelt waren. Nicht minder beeindruckend ist die Anfang des 20. Jahrhunderts restaurierte und mittlerweile wieder recht abenteuerlich aussehende Freitreppe auf die Akropolis. Es gibt noch Reste unzähliger Bauten, die man erkunden könnte, aber die Hitze ist enorm. Auf den Bäumen hier leben unzählige farbenprächtige Aras, die man an mehreren Futterstellen aus nächster Nähe beobachten kann. In Copan Ruinas, so heißt die Stadt hier, relaxen wir bei einem kalten Kakao, der in Kokosnussschalen serviert wird, im "El Lugar del Te & Chocolate", einem gemütlichen Café (nur, dass es keinen Kaffee gibt). Nun sehen wir uns noch die Ausstellung antiker Fotos im Rathaus an, die die erste archäologische Expedition nach Copan um die Wende zum 20. Jahrhundert dokumentieren. Zum Abendessen gibt es Bratwurst mit Kartoffelsalat in einem von einem Deutschen betriebenen Lokal im Stadtzentrum und dazu ein von ihm selbst gebrautes Bier. Wir sitzen mit einer neuseeländisch-amerikanischen Familie am Tisch und unterhalten uns recht gut. Die Ausfahrt aus der Stadt ist mühsam, weil die Straßen so schmal sind, es schon dunkel ist und zwei Stadttore zu niedrig für den Zerberus sind. Wir übernachten im Park eines Hotels. Km 186/11.371/170.244.

Mittwoch, 15. März 23, Tag 60/774: Gracias

Bis Santa Rosa geht es auf der gestern gefahrenen Straße zurück, dann biegen wir Richtung Gracias ab, wo wir zu Mittag ankommen. Wir essen recht gut in einem Lokal im Zentrum und sehen uns die auf einem Hügel gelegene weiße Festung an. Leider ist die bisher recht gute Straße nun voller Schlaglöcher und es geht nur mühsam voran. In La Esperanza besuchen wir die in einen Felsen gehauene Marienkapelle La Gruta und dann umschiffen wir wieder, so gut es geht, die unendlich vielen Schlaglöcher auf der, wie es scheint, relativ frisch asphaltierten Straße. Wir übernachten bei einem Restaurant an der Straße, wo wir zu Abend gegessen haben. Die Leute sind recht herzllich und wollen Fotos mit uns. Km 279/11.650/170.523.

Donnerstag, 16. März 23, Tag 61/775: Tegucigalpa, mein 60. Geburtstag

Noch etwa 20 Kilometer müssen wir Schlaglöcher umfahren, dann können wir auf die Autobahn auffahren. Sie führt zwar auch durch Ortschaften, wo Fußgänger, Radfahrer und Motorräder unterwegs sind, und dass uns einmal ein Karren mit zwei vorgespannten Kühen entgegen kommt, finden wir gar nicht überraschend, aber die Fahrbahnoberfläche ist bestens. Zweimal bezahlen wir an Mautstellen jeweils 22 Lempira (0,94 Euro). In Comayagua trinken wir einen Kaffee auf der Plaza und sehen uns die Kirche an, die gerade für Ostern geputzt wird. Zu Mittag erreichen wir Tegucigalpa, die 1,2 Millionen Einwohner zählende Hauptstadt Honduras'. Ein paar Hochhäuser auf einem Hügel bilden eine bescheidene Skyline. Auf einem Berg am nördlichen Stadtrand befindet sich eine 20 Meter hohe Christusstatue, El Cristo del Picacho, zu der wir hinauffahren. Von hier bietet sich ein herrlicher Blick auf die ausgedehnte Stadt darunter. In San Lorenzo, wo ein Fluss mit einem Delta in den Pazifik mündet, übernachten wir bei Werner, einem 81-jährigen Deutschen, der hier ein gehobenes Restaurant betreibt. Das Lokal ist sehr stimmungsvoll, das Essen recht gut. Fisch gibt es in drei Größen, ich bestelle einen mittleren, der ist aber so groß, dass ich ihn nur mit Mühe aufessen kann. Mit einem Tequila stoßen wir auf meinen Geburtstag an. Happy birthday to me! Danke an alle, die mir gratuliert haben! Km 282/11.932/170.805.

Freitag, 17. März 23, Tag 62/776: Managua

Gestern hatte es 36 Grad und es fühlte sich so an, als würde es in der Nacht nicht abkühlen. Als es dann nach Mitternacht zu regnen beginnt, müssen wir zudem noch die Dachluken und die Hecktür schließen. In der Früh sind wir nicht besonders gut ausgeschlafen. Bis zur nicaraguanischen Grenze sind es noch 80 Kilometer, eineinhalb Stunden. Der Lkw-Stau vor der Grenze ist enorm: acht Kilometer Lastwagen an Lastwagen. Unglaublich! Wir fahren an dem Stau vorbei, was immer dann Schwierigkeiten macht, wenn ein Lkw entgegen kommt. Dann müssen wir links runter von der Straße. Die Ausreise aus Honduras ist recht einfach und in einer Viertelstunde erledigt.

 

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